KANALISATION

Gemeinde lässt Radfahrer nicht im Regen stehen

Niederschlagsmanagement mit Regenwassertank

Die Region Franken nimmt einen festen Platz unter den beliebtesten deutschen Fahrradgebieten ein – das hat eine Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) ergeben. Mit dem Neubau des Geh- und Radweges von Gerersdorf nach Niederoberbach gibt es im mittelfränkischen Landkreis Ansbach für Raddfahrer nun eine weitere, attraktive Route. Durch den 1,4 Kilometer langen Radweg, der teilweise auch als Wirtschaftsweg für die Landwirtschaft ausgebaut wird, müssen Fahrradfahrer fortan auf dieser Strecke nicht mehr auf die viel befahrene Staatsstraße ST2221 wechseln.

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Die Entwässerung des asphaltierten Radwegs erfolgt über einen Graben, der zwischen Radweg und Staatsstraße verläuft. Von hier aus gelangt das anfallende Wasser Richtung Hesselbach. Damit dessen Pegel bei Starkregen nicht zu stark ansteigt, hat das mit der Bauüberwachung und Planung beauftragte Ingenieurbüro Heller ein Rückhaltereservoir nahe dem Ort Niederoberbach mit einem Rückstauvolumen von knapp 111 m3 konzipiert, von dem aus das Niederschlagswasser nach temporärer Zwischenspeicherung kontrolliert in den Hesselbach gelangt. 

Warum die D-Raintank 3000-Elemente von Funke Kunststoffe zum Einsatz kamen erklärt Planer Fabian Grabner vom Ingenieurbüro Heller: „Ein offenes Becken wäre die kostengünstigste Variante gewesen. Hierfür war jedoch kein Platz vorhanden. Von dem Retentionskörper wird das Wasser über einen DRT-Funktionsblocks DN 1000 mit integrierter Drossel und ein Kunststoffrohr DN/OD 400 sohlengleich abgeführt. Dabei sorgt der Querschnitt für eine Drosselung. Sobald mehr Niederschlag fällt, steigt der Wasserstand in den D-Raintank 3000-Elementen. Das Wasser wird also zurückgehalten“, beschreibt Grabner die Funktionsweise.​

Durch die im Funktionsblock integrierte Drossel und dem damit direkt in der Rigole befindlichen Drosselablauf konnte zusätzlich Platz eingespart werden. Ebenfalls ermöglicht der Funktionsblock eine Wartung der Drossel und durch die im inneren offenen D-Raintank 3000-Elemente ist eine optische Begutachtung des Innenraums des Retentionskörpers ohne Kamerabefahrung möglich.

Angesichts der in Niederoberbach geplanten Verwendung werden die D-Raintank 3000-Elemente auf dem Planum mit der Frostschutzschicht zuerst mit einem Filtervlies, dann mit der vorgesehenen Kunststoffdichtungsbahn und abschließend noch einmal mit einem Filtervlies ummantelt. „Diese Montage stellt sicher, dass die Folie nicht beschädigt wird – weder von den Ecken und Kanten der D-Raintank 3000-Elemente noch beim Verfüllen der Baugrube“, betont Ralf Weber, Fachberater Außendienst bei Funke Kunststoffe.

Die aus widerstandsfähigem PVC-U bestehenden Elemente verfügen über die Abmessungen 600 x 600 x 600 Millimeter. In Niederoberbach setzt die mit der Ausführung beauftragte Rossaro Baugruppe, die gelieferten Elemente in vier Reihen nebeneinander und zwei Lagen übereinander, auf einer Länge von 39,6 Metern. Damit hat der Retentionskörper eine Größe von 39,6 x 2,40 x 1,20 Meter. Vorgeschaltet ist ein Funke Reinigungsschacht DN 1000. Er hält die anfallenden Feststoffe in Niederschlagswasserabflüssen zurück. Das ankommende Niederschlagswasser wird über den Zulauf vor eine Umlenkplatte geleitet und in eine Kreisbewegung gebracht. Im weiteren Verlauf setzen sich die Feststoffe im Strömungstrenner ab, bevor das Niederschlagswasser zum Auslauf geführt wird.

„Das Niederschlagswasser von befestigten Flächen (außer Verkehrsflächen) und Dachflächen, das den Reinigungsschacht DN 1000 durchlaufen hat, kann in der Regel in ein Oberflächengewässer abgeleitet bzw. über eine Rigole versickert werden“, so Weber. Vom Reinigungsschacht führt ein sogenanntes Spülrohr in den Rigolenkörper. Während das Wasser aus den in einem Winkel von 180° oben an den Rohren angebrachten Schlitzen abfließen kann, sammeln sich übriggebliebene Feststoffe an der Rohrsohle. Mit regelmäßig durchgeführten Spülungen können diese Feststoffe nachträglich aus dem Rohr ausgespült werden.

Baumamtsleiter Marco Holz von der Gemeinde Burgoberbach erklärt, warum die Wahl auf das Funke-Produkt fiel: „Überzeugt hat uns vor allem, dass ein Inspektionsblock in den Rigolenkörper integriert werden kann. Im Inneren sind keine Seitenplatten erforderlich. Für Kamerabefahrungen, Wartungsarbeiten und Spülungen ist diese offene Konstruktion ideal. Durch die gute Zugänglichkeit können wir eine lange Lebensdauer und damit auch die Wirtschaftlichkeit der Anlage sicherstellen.“ Auf der Baustelle konnten die D-Raintank 3000-Elemente zudem mit ihrem geringen Eigengewicht und dem dadurch leichten Einbau punkten. „Dank ihrer stabilen Konstruktion sind sie dennoch schon bei geringer Überdeckung außerordentlich belastbar“, so Fachberater Weber. „Bereits 40 cm Überdeckungshöhe reichen sogar unter privaten Pkw-Parkflächen aus.“