WASSERAUFBEREITUNG



Neubau zentralisiert Prozessschritte 

Zukünftige Wasserversorgung sichern 

Die zukünftige Wasserversorgung im Freiburger Osten ist dank der Investition von badenova in den Bau eines modernen Wasserwerks im Freiburger Stadtteil Ebnet über Generationen hinweg gesichert. Am 19. Februar 2024 fand das feierliche Event zum Baustart des Generationenprojekts statt.

Mit frisch gezapftem Trinkwasser aus Ebnet stießen Oberbürgermeister Martin Horn, badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher sowie Simon Hermann, Leiter Trinkwasser & Abwasser badenovaNETZE auf den Baubeginn an. Seit über einem Jahrhundert beliefert das bestehende Wasserwerk in Freiburg-Ebnet die Freiburger Bürger:innen mit sauberem und frischem Trinkwasser. Heute fließt das kühle Nass täglich aus Ebnet zu rund 112.000 Einwohner:innen und sichert somit die Wasserversorgung für rund die Hälfte der Stadt Freiburg.

Das historisch gewachsene und unter Denkmalschutz stehende Gebäude stößt nun jedoch an seine Grenzen und lässt sich mit den vorliegenden Anforderungen nicht mehr modernisieren. In Zeiten häufiger Extremwetterlagen, in der sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern und gleichzeitig die technologische Entwicklung stetig voranschreitet, ist es für die Stadt Freiburg und den regionalen Wasserversorger badenova von entscheidender Bedeutung, die Wasserversorgung für die Bürger:innen zukunftsfähig aufzustellen. „Sauberes Trinkwasser ist ein hohes Gut. Es ist unsere Verantwortung, diese lebenswichtige Ressource zu schützen und sicherzustellen, dass Trinkwasser für alle zugänglich ist - nicht nur heute, sondern auch für zukünftige Generationen“, sagte Oberbürgermeister Martin Horn beim feierlichen Baustart.

Zahlreiche Anforderungen, die mittlerweile an einen modernen, regelwerkskonformen Betrieb des Wasseraufbereitungsprozesses gestellt werden, können im bestehenden Wasserwerk in Freiburg-Ebnet aber nicht mehr umgesetzt werden. „Aus diesem Grund investieren wir rund 30-Millionen-Euro für die Region und für die Menschen und bauen hier ein Generationenprojekt, das für Jahrzehnte die Wasserversorgung der Stadt Freiburg sichert", sagte badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher.

Nach der Fertigstellung Ende 2026 zentralisiert der moderne Neubau im Gegensatz zum bestehenden alle Prozessschritte für die Wasseraufbereitung und produziert pro Stunde bis zu 1.550 Kubikmeter Trinkwasser. Eigens für das Wasserwerk in Freiburg-Ebnet entwickelte das Ingenieurbüro H2U aqua-plan.Ing. in enger Zusammenarbeit mit badenovaNETZE, eine Tochter der badenova, den Aufbereitungsprozess neu. „Mit dem modernen Wasserwerk setzen wir neue Maßstäbe: Der innovative Aufbereitungsprozess, bei der die Kalkmilchdosierung direkt in das Rohwasser eingeführt wird, erspart uns zusätzliche Anlagentechnik und reduziert den Materialeinsatz sowie die Abfallströme", verdeutlicht Simon Herrmann, Leiter Trinkwasser & Abwasser badenovaNETZE, den Mehrwert. Die Zugabe von Kalkmilch in der Trinkwasseraufbereitung ist essenziell, um den pH-Wert des weichen Ebneter Rohwassers an die Anforderungen der Trinkwasserverordnung anzupassen. Durch das einzigartige Verfahren können bisherige Prozessschritte wie die Kalkwasserherstellung eingespart werden. Das garantiert nicht nur hohe Wasserqualität, sondern auch einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen.

Neubau im Wasserschutzgebiet

Das Gebäude entsteht im Wasserschutzgebiet ,,Zartener Becken" zwischen dem bestehenden Pumphaus 2 und der bisherigen Entsäuerungsanlage. Auf knapp 1.625 Quadratmetern fügt sich das moderne, mit neuer Technik ausgestattete Funktionsgebäude optisch in die bereits vorhandene Umgebung ein. Auch die unmittelbar vorbeifließende Dreisam findet ihren Platz am Wasserwerk: Eine wellenförmige Fassade symbolisiert den Fluss und spiegelt die Dreisam. Ein besonderes Anliegen während der Planungsphase war der Schutz der Tiere und Pflanzen im Baugebiet. In enger Zusammenarbeit mit dem Umweltschutzamt der Stadt Freiburg und faktorgrün wurde ein artenschutzrechtliches Konzept erstellt, um die seltenen Pflanzen und Tiere im umliegenden FFH-Gebiet (Flora Fauna Habitat) während der Bauphase zu schützen. Dafür legte badenova auf dem Gelände neue Brutstellen an, schaffte entsprechende Ausgleichsflächen und versetzte die betroffenen Pflanzen.

Ebnet ist und bleibt ein wichtiges Standbein für die Wasserversorgung der Stadt Freiburg. Aufgrund seiner topografischen Gegebenheiten weist der Standort im Gegensatz zum Wasserwerk Hausen einen großen Vorteil auf. Das Wasserwerk in Ebnet liegt höher als sein Versorgungsgebiet. Dadurch fließt das Wasser nahezu im freien Gefälle und gelangt so mit einem deutlich geringeren Energieaufwand in die Freiburger Haushalte. Jeder Kubikmeter Wasser aus Ebnet hilft, den Gesamtenergiebedarf der Wasserversorgung Freiburgs zu reduzieren und nachhaltiger zu gestalten.

Die Stadt Freiburg hat ihre Wasserkonzessionen an badenova vergeben. Damit ist badenova ermächtigt, Wasser an die Bürger:innen zu verkaufen und ist zudem Eigentümerin der Wasserversorgungsanlagen und -netze – natürlich mit allen dazugehörigen Pflichten und Aufgaben. Das Trinkwasser der Stadt Freiburg im Breisgau wird ausschließlich aus Grund- und Quellwasser gewonnen (13 Tiefbrunnen und zwei Quellgebiete). Täglich fließt das kühle Nass für circa 231.000 Einwohner:innen aus dem Wasserhahn. Seinen Weg legt es über die Trinkwasserleitungen von den Wasserwerken Ebnet, Kappel, Hausen und Günterstal zurück. Anschließend gelangt das Trinkwasser in die Hochbehälter, wo es zwischengespeichert wird und über das 643,3 Kilometer lange verzweigte Rohrnetzsystem in jedes Gebäude gelangt. Ständige Kontrollen von der Quelle bis zum Verbraucher sichern den hohen Qualitätsanspruch. Circa 2.400 Wasserproben jährlich sowie 12 chemische Analysen pro Jahr zeigen, Freiburgs Trinkwasser ist von bester Qualität.

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