WASSERBEHANDLUNG

Kompaktes Filtersystem für Kläranlage

Geruchsintensive Abwasserluft neutralisieren

Die Stadtwerke Ramstein-Miesenbach betreiben seit 1910 die Wasserversorgung in der Region. Für 12.000 Einwohner zuständig, hat die Kläranlage zwischen dem östlichen Stadtrand und der Air Base Ramstein eine Größe wie vielerorts im Land. Rund 125.000 Kubikmeter Abwasser fallen hier durchschnittlich pro Monat an.

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Wie anderswo auch, haben Stadtwerker und Anwohner:innen mit den Folgen des Klärbetriebs zu kämpfen: Je nach Wetterlage zieht der typische Abwassergeruch durch Stadt und Land. Er entsteht aus organischen Abbauprozessen und wird durch Geruchsbildner wie Ammoniak und Schwefelwasserstoff bestimmt. „Es gab öfters Beschwerden“, hieß es seitens der Kläranlage. „Eine Lösung musste her.“ Geruchsintensive Abwasserluft wird nun durch eine Coalsi-Filteranlage geleitet.


Temperatur wichtiger Faktor

Diese Ausgangssituation kennt man bei Fritzmeier Umwelttechnik in Großhelfendorf bei München. „Bei warmem Wetter nehmen die Beschwerden betroffener Bürger sprunghaft zu“, weiß Vertriebsleiter Jürgen Mültner. „Im Frühjahr geht es los, dann dünsten auch die Abwasserkanäle aus.“ Das stört die Bewohner und macht keinen guten Eindruck auf die Besucher der Stadt. Mit seiner Marke Coalsi hat sich der Hersteller konsequent zum Spezialisten für Geruchsfilter für das kommunale und industrielle Umfeld entwickelt - heute zählt er zu den führenden Anbietern. 

Im Mittelpunkt der Lösung für Ramstein steht das aktive Großfiltersystem „Volumenmax“, das der Hersteller dort im Jahr 2022 installierte. Dabei handelt es sich um eine ultrakompakte Außenanlage, die ohne Baugenehmigung aufgestellt werden darf und nur zwei Quadratmeter Grundfläche benötigt. 

Sie wird direkt an den Luftraum angeschlossen, aus dem das belastete Rohgas angesaugt wird. Zentrales Element ist eine ausgeklügelte Reinigungskaskade aus mechanischen, biologischen und chemischen Filterelementen. Diese würden ausgebreitet eine Fläche von 135 Quadratmeter belegen. „Dreifach-Hybridfiltration“ nennt der Hersteller sein Verfahren. Es kommt auch in den (passiven) Straßenkanalfiltern des Herstellers zum Einsatz und hat sich gegenüber Alternativen bewährt. Eine Besonderheit: Unschädliche Mikroorganismen verstoffwechseln die geruchsrelevanten Stoffe, sodass diese neutralisiert werden. Die gereinigte Luft gelangt über den Gerätedom ins Freie. 

Als Ausgangssituation träfe man Konzentrationen etwa bei H2S von 30 bis 1000 ppm im Rohgas an, so Mültner. „Wir erreichen ein Reduktionsverhältnis von typischerweise 10:1“. Indes, auch vielfach höhere Werte seien möglich, da komme es ganz auf die Gegebenheiten vor Ort an.

Großanlage im Kleinformat

„Ziel ist es, die Luftqualität so zu verbessern, dass untrainierte Nasen keine Belastung mehr wahrnehmen“, unterstreicht Mültner. Dies gelänge in den allermeisten Fällen. In Ramstein wurde eine Doppelanlage installiert. Sie schafft einen Volumenstrom von bis zu 7000 Kubikmeter pro Stunde. Allerdings läuft sie nur mit einer Auslastung von ungefähr 70 Prozent: Eine Maßnahme der erfahrenen Stadtwerker, um Lastspitzen ausgleichen zu können. 

Eineinhalb Jahre später hat die Anlage die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Der Betrieb läuft problemlos, zumal die „intelligente“ Steuerung im Schaltschrank keine manuellen Eingriffe erfordert. Ein Filterwechsel ist für das erste Halbjahr 2024 geplant. Der Hersteller hatte von einer Standzeit von etwa einem Jahr gesprochen. Die plissierten Filtermatten können die Ramsteiner in Eigenregie tauschen und im Restmüll entsorgen. 

Kleinere Probleme gab es anfangs mit der Befestigung der Kondenswasserablaufrohre am Unterboden. Eine Nachbesserung durch den Außendienst des Herstellers schaffte schnell Abhilfe. Fritzmeier fertigt die Anlage überwiegend aus V4A-Edelstahl, was sie besonders widerstandsfähig macht. Für die Stromversorgung reicht eine 400-Volt-Leitung zum Schaltschrank. Auch sonst ist energetisch alles im grünen Bereich: Läuft die Anlage heizfrei mit voller Ventilatorleistung, verbraucht ein einzelner Volumenmax lediglich 0,7 kW/h. Sogar die Betriebsgeräusche sind mit unter 50 dB(A) vernachlässigbar - sie entsprechen etwa denen eines Kühlschranks. Auf der IFAT 2024 informiert der Hersteller über seine Technologie.

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