

Antriebskonzepte in der Abwassertechnik
Als Antriebsspezialist setzt Nord Drivesystems auf intelligente, vernetzbare Antriebe, die in Funktion und Leistung skalierbar sind. Dieses Konzept bietet auch für Pumpen, Rührwerke und Mischer in der Prozess- und Abwassertechnik klare Vorteile. So können sich Pumpensysteme teilweise selbst organisieren und einen zuverlässigen Betrieb rund um die Uhr sicherstellen. Genauso wichtig ist die passende mechanische Auslegung und Ausstattung, da in diesen Anwendungsfeldern die Ansprüche an die Belastbarkeit der Komponenten ebenso hoch sind wie an die Zuverlässigkeit.
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Einstufiges Stirnradgetriebe Nordbloc.1 mit einem energieeffizienten Motor und einem Nordac Flex Frequenzumrichter. Bild: Nord Drivesystems
PLC übernimmt Steuerungsaufgaben eigenständig
Der Frequenzumrichter ist das Gehirn des Antriebs und wird in dezentralen Konzepten direkt am Getriebemotor installiert. Er verfügt standardmäßig über eine PLC, die eigenständig Steuerungsaufgaben übernehmen und die übergeordnete Anlagensteuerung entlasten kann. So können unter anderem Druck und Durchflussmengen der geförderten Flüssigkeiten durch den Frequenzumrichter auf den momentanen Bedarf angepasst werden. Dadurch wird keine überflüssige Energie an Ventilen und Klappen verschwendet. Der Frequenzumrichter passt die Leistung immer an den Bedarf an, egal ob auf einen festen Sollwert eingestellt oder manuell justierbar.
Durch die Integration der PLC in die Frequenzumrichter können die Antriebe die Antriebs- und Pumpendaten (zum Beispiel Durchfluss, Druck, Differenzdruck und Temperatur) erfassen, alle zur Verfügung stehenden Sensor- und Aktordaten auswerten, optimierte Diagnosemöglichkeiten anbieten und die Daten über das Bussystem an die übergeordnete Anlagensteuerung oder eine Cloud-Lösung übermitteln. Durch die kontinuierliche Überwachung der Feldebene, die Verknüpfung von Kommunikation, Sensorik (Temperatur, Stromaufnahme), Prozessdaten (Drehmoment, Beschleunigung, Drehzahl) und den Vitalparametern des Antriebs kann durch die Antriebssysteme eine lückenlose Zustandsüberwachung im Sinne von Condition Monitoring umgesetzt werden. Diese bildet die Basis für eine zustandsorientierte Instandhaltung mit dem Ziel ungeplante Stillstandzeiten zu verringern, Wartungs- und Instandhaltungskosten zu reduzieren sowie die Lebensdauer der Antriebe und angeschlossenen Pumpen zu erhöhen.
Pumpen, Mischer und Rührwerke müssen oft große Flüssigkeitsmengen bewegen oder hochviskose Substanzen umwälzen. Bild: Nord Drivesystems
Vorteile für Rührwerke durch passsende Ausstattung
Speziell für Rührwerke liefert Nord auf Basis seines umfassenden Getriebemotorenbaukastens komplette Antriebslösungen, die einen großen Drehzahlbereich abdecken, kostengünstig aus einer Hand. In Pump-, Rühr- und Mischanwendungen treten prozessbedingt hohe Radial- und Axialbelastungen auf. Damit die auftretenden Kräfte vom Getriebe optimal aufgenommen werden können, setzt das Unternehmen auf die Verwendung von großen Lagern, die mit Hinblick auf Anwendungen wie Pumpen oder Rührwerke bewusst überdimensioniert wurden. Darüber hinaus hat Nord Drivesystems optionale Ausführungen im Programm. Sie umfassen unter anderem eine Rührwerksausführung (VL2-Lagerung) mit einem größeren Lagerabstand und einer verstärkten Abtriebswellenlagerung sowie eine Drywell-Ausführung (VL3-Lagerung) mit zusätzlicher Ölabtropfscheibe und Leckölanzeige oder Ölsensor. Der Abstand zwischen den Lagern wird bei den VL2- und VL3-Lagerungen durch Anbauteile vergrößert, die Getriebegröße bleibt konstant. Das ermöglicht maximale Radial- und Axialbelastbarkeit und verlängert die Lebensdauer der Getriebe.
Die Nordcon App und der Nordac Access Bt bieten eine mobile Inbetriebnahme- und Servicelösung für alle Nord-Antriebe.
Bild: Nord Drivesystems
Autor
Jörg Niermann,
Bereichsleiter Marketing,
Nord Drivesystems Gruppe,
Bargteheide