AUS DEN UNTERNEHMEN

Hauraton gibt Technologiepartnerschaften bekannt

Ganzheitliches Regenwassermanagement

Hauraton baut sein Portfolio zum ganzheitlichen Regenwassermanagement aus. Das hat das Unternehmen auf der globalen Umweltleitmesse IFAT in München mit der Bekanntgabe von zwei neuen Technologiepartnerschaften mit den Unternehmen Awatree und Premier Tech angekündigt. Damit setzt Hauraton seine Unternehmensvision weiterhin konsequent um: weg vom reinen Entwässern hin zu ganzheitlichen Regenwassermanagement-Konzepten mit dem Behandeln, Versickern, Zurückhalten und Weiterverwenden von Niederschlagswasser.

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Awatree ist auf Digitalisierung im Bereich Smart City spezialisiert. In der Kooperation werden digitale Lösungen entwickelt, die Regenwasser in Bezug auf Quantität und Qualität messen und steuern. „Die Zusammenarbeit mit Awatree zielt darauf ab, das Regenwassermanagement der Zukunft digital zu planen und passende Serviceleistungen zu entwickeln“, sagte Marcus Reuter, Vorsitzender der Hauraton Geschäftsleitung. „So lassen sich die blau-grünen Infrastrukturen der Zukunft funktionssicher gestalten und vorhandene Ressourcen umweltgerecht nutzen.“ Awatree übernimmt in der Kooperation des Weiteren die technische Umsetzung mit der Entwicklung beziehungsweise Anpassung von Sensoren (Temperatur, Füllstand, Wasserqualität…) und Aktoren, der Programmierung der Schnittstellen und Algorithmen sowie der Ausgabeformate.

In der Vertriebspartnerschaft mit Premier Tech werden großvolumige Regenwassertanks des Unternehmens in Hauratons Produktpalette aufgenommen und in komplexe Gesamtlösungen für Großprojekte eingebunden. „Die Flachtanks von Premier Tech ergänzen unsere Produkte in puncto Wasserrückhaltung ideal. Sie lassen sich perfekt mit unseren anderen Produktlösungen kombinieren und mit Sensorik durch Awatree ausstatten“, erläuterte Marcel Flattich, Hauratons neuer Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing. „Hauraton bringt die Expertise beider Bereiche zusammen und bietet die Schnittstelle.“

Mit den Partnerschaften reagiert Hauraton auf die steigenden Anforderungen, die sich aus der Klimaveränderung ergeben. Ziel ist es, Kund:innen wirtschaftliche Lösungen anzubieten, um die negativen Auswirkungen von Starkregen auf Infrastruktur, Mensch und Umwelt, insbesondere in urbanen Räumen, zu minimieren. Mit den eigenen Produktsortimenten und den Innovationen aus den Technologie-Partnerschaften bietet Hauraton Unternehmen, Städten und Gemeinden auf dem Gebiet des Regenwassermanagements komplexe Beratung und Systeme für alle Herausforderungen aus einer Hand.

Dieser strategische Schritt stellt einen weiteren Meilenstein in der rund 70-jährigen Unternehmensgeschichte von Hauraton dar und unterstreicht den Anspruch, sichere und effektive Lösungen beim Ableiten, Reinigen, Zurückhalten, Versickern und Weiterverwenden von Regenwasser anzubieten.


Inbetriebnahme der ersten vierten Reinigungsstufe

Erweiterung der Kläranlage Brilon 

Am 2. Mai 2024 wurde in Brilon der Start für die Inbetriebnahme der ersten vierten Reinigungsstufe des Ruhrverbands durch den NRW-Umweltminister Oliver Krischer, den Briloner Bürgermeister, Dr. Christof Bartsch, und den Vorstandsvorsitzenden des Ruhrverbands, Prof Norbert Jardin, offiziell gefeiert.

„Durch die neue, verbesserte Abwasserreinigung wird die Hunderbecke, die oberhalb des Briloner Kurparks entspringt und nach ihrem unterirdischen Verlauf durch das Stadtgebiet erst an der Kläranlage wieder zutage tritt, wesentlich entlastet“, sagt Prof. Norbert Jardin. Die Hunderbecke ist aufgrund des nur geringen natürlichen Zuflusses ein ausgesprochen leistungsschwaches Gewässer. Durch die Erweiterung werden vor allem die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor sowie zahlreiche Spurenstoffe in erheblich höherem Maße eliminiert, als dies bisher der Fall war. Von diesem wesentlichen Beitrag zum Gewässerschutz profitiert auch die Möhne, in die die Hunderbecke nach nur rund einem Kilometer Fließstrecke mündet.

„Der Schutz unserer Ressource Wasser ist Daseinsvorsorge und essentiell für Natur und Mensch. Die Erweiterung der Kläranlage um eine vierte Reinigungsstufe ist hierfür ein wichtiger Baustein, den wir gerne unterstützt haben. Mit dem Ausbau der Kläranlage Brilon kommt der Ruhrverband hier Anforderungen zuvor, die voraussichtlich in absehbarer Zeit für viele kommunale Kläranlagen in der EU- Kommunalabwasserrichtlinie festgeschrieben werden“, erläutert Umweltminister Oliver Krischer.

Am 10. April 2024 hat das Plenum des Europäischen Parlaments mit großer Mehrheit der vorläufigen Einigung zur Neufassung der Richtlinie 91/271/EW des Rates über die Behandlung von kommunalem Abwasser zugestimmt. Nach dem Inkrafttreten der neuen Richtlinie werden die Mitgliedstaaten 30 Monate Zeit haben, um die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Nach derzeitigem Stand ist der Ausbau großer Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von mehr als 150.000 Einwohnerwerte vorgesehen; Kläranlagen ab einer Ausbaugröße von mehr als 10.000 Einwohnerwerten müssen nach einem risikobasierten Ansatz ausgebaut werden.

Bürgermeister Christof Bartsch: „Für uns in Brilon bedeutet die neue Reinigungsstufe der Kläranlage Planungssicherheit für die weitere städtebauliche Entwicklung bei gleichzeitig sauberen Gewässern. Wir sind natürlich auch ein wenig stolz darüber, nun eine innovative Abwasserreinigungsanlage in der Stadt Brilon zu haben.“

Herzstück der weitergehenden Reinigungsstufe ist eine Flockungsfiltration mit kombinierter Pulveraktivkohle (PAK)-Dosierung im Vollstromverfahren. Hinzu kommt eine Fällmittelstation zur weitestgehenden Phosphor-Elimination, die am Standort des früheren dritten Schönungsteichs errichtet wurde. Die Flockungsfiltration besteht im Wesentlichen aus drei nacheinander durchflossenen Kontaktbecken mit jeweils einem Hyperboloid-Rührwerk. Derartige Rührwerke sorgen für eine perfekte und energieeffiziente Durchmischung der Becken und erzeugen so eine optimale Flockenbildung der Aktivkohle. Zur Erhöhung des Wirkungsgrads wurde zusätzlich eine dynamische Rückführung des Schlamm-Aktivkohle-Wasser-Gemisches mittels zweier Kreiselpumpen installiert. In den daran anschließenden Filterkammern wird die Pulveraktivkohle mithilfe einer Filtration, in der sich mit Tüchern bespannte Scheiben befinden, wieder entfernt.

Seit Baubeginn im Frühjahr 2022 wurde neben den neu errichteten Kontakt- und Adsorptionsbecken sowie den darin enthaltenen maschinentechnischen Komponenten diverse Lager- und Dosiertechnik für Pulveraktivkohle und Fällmittel nebst zugehörigen Schaltanlagen beschafft, installiert und in Betrieb genommen. Das belüftete Beckenvolumen der biologischen Reinigungsstufe wurde durch den Einbau von zusätzlichen Streifenbelüftern sowie einem Drehkolbengebläse erweitert und kann den Ammoniumstickstoff nun noch besser abbauen. Außerdem wurden ein Abfüllplatz und die Zufahrt zur weitergehenden Reinigungsstufe gebaut, die Straßen- und Wegeführung auf dem Kläranlagengelände erneuert und das Gelände komplett neu (inklusive eines zusätzlichen Zufahrtstors) eingezäunt. Auch die Onlinemesstechnik der gesamten Kläranlage Brilon wurde auf den neuesten Stand gebracht.

Die 4. Reinigungsstufe wurde im Rahmen des Programms „Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW II" des NRW-Umweltministeriums mit zwei Millionen Euro gefördert. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Bei Baustart hatten die vorläufigen Berechnungen noch bei 4,5 Millionen Euro gelegen, doch bereits damals war absehbar, dass die Kosten aufgrund der aktuellen Krisenlagen und damit einhergehenden Preissteigerungen in allen Sektoren voraussichtlich steigen würden.