Aufbereitungsvorgang in einem kommunalen Bad
Das Beckenwasser läuft über eine Rinne in einen Wasserspeicher, wo ihm ein Flockungsmittel beigemengt wird, das kleinste, ansonsten unfiltrierbare Teilchen an sich bindet, damit diese in Mehrschichtfiltern herausgefiltert werden können. Ein nachgeschalteter Plattenwärmetauscher sorgt für die energieeffiziente Temperierung des Wassers. Nach der Desinfektion, welche vollautomatisch gesteuert und überwacht wird, stellen zwei Dosieranlagen den pH-Wert ein, bevor das Wasser erneut dem Pool zugeführt wird. Zur Qualitätskontrolle entnimmt eine Messwasserpumpe kontinuierlich Proben, die in einer Messstation hinsichtlich Temperatur, Cl-, pH- sowie Redox-Wert analysiert werden, um die Dosieranlage steuern zu können.
Dabei beeinflussen sich die einzelnen Parameter gegenseitig, sodass bei mangelhafter Abstimmung nicht nur die Energiekosten zu hoch sind, sondern außerdem der Verbrauch der Betriebsstoffe. Im schlimmsten Fall leidet sogar die Qualität des Badewassers, was auf jeden Fall zu vermeiden ist. Der pH-Wert ist beispielsweise nicht nur für die Hautverträglichkeit des Wassers wichtig, er nimmt außerdem Einfluss auf die Wirksamkeit des Desinfektionsmittels. Das sogenannte freie Chlor steht im Wasser zur Desinfektion zur Verfügung, während das gebundene Chlor verbraucht ist und für den typischen „Schwimmbadgeruch“ sorgt. Ein starker Chlorgeruch ist deshalb kaum ein Indikator für hygienische Bedingungen; bestens aufbereitetes Badewasser ist klar, hautfreundlich und geruchsarm. „Kennt“ die Schwimmbadtechnik den Zustand des Wassers, kann sie den Einsatz der Betriebsmittel optimieren, was Ressourcen schont. Sind außerdem die Rohrleitungsquerschnitte groß genug gewählt und die Bögen an die Hydraulik der Anlage angepasst, sind zusätzliche Einsparungen möglich. Wenn man abschließend bedenkt, dass auch die beste Anlage nicht einfach „durchlaufen“, sondern im Volllast- oder Teillastbetrieb auf die Öffnungszeiten und die Menge der eingebrachten Verunreinigungen reagieren sollte, erschließt sich der Nutzen hochwertiger Schwimmbadtechnik – und deren Wirtschaftlichkeit.