
Metallarmaturen für Wasserinfrastruktur
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Die 1872 gegründete VAG-Gruppe genießt den Ruf eines globalen Full-Service Anbieters hochwertiger Armaturen für die Trinkwasserversorgung, Abwasserinfrastruktur, Wasserkraftwerke, Industrie- und Energiemärkte. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.000 Mitarbeitende und betreibt Produktionsstandorte und Vertriebsbüros in Europa, Amerika, Indien, dem Nahen Osten, Südost-Asien, Afrika und China. Die VAG-Gruppe ist derzeit im Besitz der Aurelius Alpha Invest New, einer Gesellschaft des internationalen Private-Equity-Investors Aurelius. Die VAG-Gruppe erzielt einen Jahresumsatz von rund 200 Millionen Euro (etwa CHF 190 Mio.).
„Metallarmaturen sind ein Schlüsselelement in Wasserversorgungsnetzen. Die Übernahme der VAG rundet das Portfolio von GF im Bereich Infrastructure Flow Solutions ideal ab – es umfasst künftig Rohre, Formstücke, Armaturen, Reparaturkupplungen, Verbindungstechnologien und Wassermanagementlösungen. Durch die Kombination unserer Marken und komplementären Produktportfolios stärkt GF seine Position sowohl im Markt für alternde Wasserinfrastrukturen als auch im Bereich Neubauten und erschließt gleichzeitig neue Industriesegmente“, sagt Andreas Müller, CEO von GF. „Dieser Schritt bringt uns unserer Vision näher, der globale Marktführer im Bereich Flow Solutions für Gebäude, Industrie und Infrastruktur zu werden.“
Die VAG-Gruppe ist auf Produkte wie Absperrschieber, Absperrklappen, Steuer- und Rückschlagventile spezialisiert, die in kritischer Infrastruktur wie Wasserleitungen, Transportleitungen, Wasserkraftwerken sowie in Branchen wie der Meerwasserentsalzung eingesetzt werden. Ihr Portfolio enthält zudem ergänzende Produkte, welche die Lösungen von GF im Bereich Wassermanagement erweitern und zur Reduktion von Wasserverlusten in kommunalen Versorgungsnetzen beitragen. Das Engagement der VAG- Gruppe für nachhaltige Innovation, Qualität und Kundenservice passt hervorragend zur Unternehmenskultur und den Werten von GF.
Der Transaktionswert wird voraussichtlich bei etwa CHF 200 Mio. liegen, vorbehaltlich der Erfüllung der üblichen Abschlussbedingungen. Der Abschluss wird bis Ende des Jahres erwartet. Die Finanzierung der Transaktion erfolgt durch Mittel aus dem operativen Cashflow sowie durch die erwarteten Erlöse aus dem Abschluss der Veräußerung von GF Machining Solutions.
Produktion von Abwasserpumpen
Modernes Wickelzentrum in Betrieb genommen
JUNG PUMPEN GmbH
Um die Effizienz und Flexibilität in der Produktion von Abwasserpumpen zu steigern hat Pentair Jung Pumpen ein modernes Wickelzentrum (Anlage zur Herstellung von Motorwicklungen) am Unternehmensstandort in Steinhagen in Betrieb genommen. Das Wickelzentrum spielt eine wichtige Rolle in der Produktion des Pumpenherstellers, denn die Motorwicklungen sind das Herzstück der Pumpenmotoren. Die Herstellung dieser Komponenten ist ein komplexer und entscheidender Schritt im Produktionsprozess, hierfür bietet die Anlage hohe Präzision und sichert die Qualität der Produkte.
Mit der Anlage wird die Produktionszeit für die Wicklungen um 10-20 Prozent reduziert. Dies führt zu einer Produktivitätssteigerung und ermöglicht es, die steigende Nachfrage noch besser zu bedienen. Zudem erlaubt die modulare Bauweise des Systems eine Erweiterung der Produktpalette, um auf zukünftige Anforderungen reagieren zu können. Zwei Roboter und ein Portalsystem mit Magnetgreifer übernehmen nun körperlich belastende Aufgaben wie das Einlegen von schweren Blechpaketen und entlasten so die Mitarbeitenden. Dies sorgt für eine ergonomische Arbeitsumgebung.
Mit der Inbetriebnahme des Wickelzentrums setzt Pentair Jung Pumpen ein klares Zeichen für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und den Standort Steinhagen. Diese Investition sichert nicht nur die hohe Qualität der Produkte, sondern optimiert auch die Produktionsprozesse und trägt zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit bei.
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Ideen zum nachhaltigen Wandel selbst entwickeln, umsetzen und das Wissen weitervermitteln: mit diesem gemeinsamen Ziel starten jetzt zwölf Projekte mit Hilfe von insgesamt 2,9 Millionen Euro Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Es geht etwa um Wassermanagement, Verkehrsplanung, Dachbegrünungen sowie die Energiewende – und das ist nur eine kleine thematische Auswahl der DBU-Förderinitiative „Transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Veränderung selbst in die Hand nehmen und dabei eine lebenswerte Zukunft für heutige und nachfolgende Generationen im Blick behalten – das sind die Ambitionen der jetzt startenden DBU- Förderinitiative. „Klimakrise, Biodiversitätsverlust sowie gestresste Ökosysteme sind Symptome eines zunehmend rücksichtslosen Umgangs mit Umwelt und Ressourcen – mit bedrohlichen Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen“, sagt DBU-Abteilungsleiterin Dr. Cornelia Soetbeer. „Diese Entwicklungen sollten Ansporn für eine nachhaltigere Lebens- und Wirtschaftsweise sein.“ Dabei gehe es sowohl um Produktion und Konsum von etwa Nahrung, Güter und Energie als auch um Mobilität, Wohnen und Arbeiten. Wissensvermittlung allein genüge jedoch nicht, so Soetbeer. Und weiter: „Eine Schlüsselrolle für das Gelingen der gesellschaftlichen Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit spielen Bildungsformate, welche die Menschen einbeziehen und so Veränderungen im Denken und Handeln bewirken.“ Das fördere auch Demokratie und sozialen Zusammenhalt – und nach diesem Rezept gehen nun zwölf DBU-geförderte Projekte an den Start.
So soll neben weiteren anderen ein Projekt in Köln die Optionen für eine Verkehrswende ausloten – verbunden mit der Frage, wie sich im Zuge einer infrastrukturellen Neuausrichtung verkehrliche, technische, wirtschaftliche, ökologische und soziale Einzelaspekte abwägen und anhand von Nachhaltigkeitskriterien bewerten lassen. Fast zwei Dutzend Fachleute, die in den genannten Bereichen Veränderungen beflügeln können – in wissenschaftlichen Kreisen ist auch von Change Agents die Rede – werden mit Unterstützung zweier stadtplanerischer Forschungseinrichtungen und eines gewerblichen Planungsbüros dazu in die Lage versetzt. Auch die Wasserversorgung bringt Herausforderungen mit sich: Ein Konsortium aus Wasserversorgungsunternehmen, Umweltbildungszentrum, Jugendzentren und Schulen in der ländlich geprägten Oldenburger Region widmet sich deshalb in einem anderen Projekt der DBU-Förderinitiative den Möglichkeiten einer nachhaltigen Wasserversorgung und des technischen Wassermanagements. Mit dabei sind Schüler:innen im Alter von 12 bis 17 Jahren.
Ein weiteres Beispiel betrifft Anpassungen an extreme Wetterereignisse wie Starkregen als Folgen des Klimawandels: Laut DBU sind Gründächer in Städten und Kommunen Teil der Lösung, weil sie Niederschlagswasser aufnehmen, speichern und verzögert wieder abgeben. In Leipzig sind knapp 500 Fahrgastunterstände seit sechs Jahren mit Gründächern ausgestattet, die dauerhaft gepflegt werden müssen. Wie dieses Leipziger Konzept künftig fortgeführt und weiterentwickelt wird, wollen bis zu 120 Bürger:innen bewerten und entscheiden. Dazu DBU-Abteilungsleiterin Soetbeer: „Die beteiligten Menschen unterstützen zum einen Forschung und Verwaltung – zum anderen sind sie zugleich Mitwirkende bei der Zukunftsgestaltung.“ Hinzu komme ein tieferes Verständnis für ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Zusammenhänge sowie im besten Fall ein dauerhafter Einsatz für Umwelt, Natur und Gemeinschaft. Die zwölf Vorhaben sollen als Blaupausen zum Nachahmen anregen.
Die 2024 gestartete Förderinitiative der DBU will mit Bildungsprojekten Umwelt-Kompetenzen vermitteln und Mut für mehr Nachhaltigkeit machen –sozial, ökologisch und ökonomisch. Von 90 Projekt-Bewerbungen wurden schließlich zwölf vom DBU-Kuratorium bewilligt. Unter den Antragstellenden und Kooperationspartnern befinden sich Hochschulen, Städte, Universitäten, Unternehmen und Vereine.
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)
Für diese Jahreszeit ungewöhnlich niedrige Flusspegel und sinkende Füllstände in den Talsperren sind das Ergebnis der geringen Niederschläge. Auch oberflächennahes Grundwasser reagiert mit fallenden Wasserständen auf den fehlenden Niederschlag. War der letzte Winter noch der nasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor rund 150 Jahren, werden die Folgen des überdurchschnittlich trockenen Winters 2024/25 jetzt sichtbar. „Die Trinkwasserversorgung in Deutschland ist nicht gefährdet. Regional kommt es dennoch zu Herausforderungen. Für die Wasserversorger und Betreiber von Talsperren sind die nächsten Wochen von besonderer Bedeutung. Ihr Blick richtet sich auch auf die Niederschlagsprognosen, um im Fall anhaltender Trockenheit frühzeitig durch die Steuerung und Vernetzung ihrer Brunnen und Wassergewinnungsanlagen die Wasserfügbarkeit sicherzustellen. Im Falle geringer oder gar ausbleibender Niederschläge könnte regional auch der Wasserbedarf reduziert werden”, so Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser des DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches.
Seit den Trockenjahren 2018 und 2019 haben viele Wasserversorger und Wasserbehörden sogenannte Wasserampeln etabliert, um die Bevölkerung frühzeitig zum Wassersparen aufrufen zu können. Gleichzeitig führen Vereinbarungen mit industriellen Brauchwasserkunden dazu, dass diese ihren Wasserbedarf in Zeiten knapper Wasserverfügbarkeit auch kurzfristig reduzieren können. Mittelfristig jedoch muss dem Klimawandel und dadurch häufiger auftretenden Trocken- und Hitzeperioden mit einer resilienten, an den Klimawandel angepassten Infrastruktur begegnet werden.
Rund 70 Prozent des Trinkwassers wird aus Grundwasser gewonnen. Deren Vorkommen reagieren langsamer auf ausbleibenden Regen; nicht aufgefüllte Bestände schlagen erst mittelfristig durch. Rund 14 Prozent stammen dagegen aus Oberflächenwasser von Flüssen, Seen und Talsperren. Die zu trockenen Monate Februar, März und April werden sich bei den Füllständen der Talsperren bemerkbar machen, denen ein Teil des Winterzuflusses fehlt. Dazu erklärt Thomas Klein, Geschäftsbereichsleiter Technik und Flussgebietsmanagement beim Wupperverband: „Im Bergischen Land sind wir in Sachen Versorgung gut aufgestellt. Die regionalen Wasserversorger können ihr Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung aus mehreren Ressourcen beziehen. Trotz der Trockenheit haben unsere drei Trinkwassertalsperren zurzeit einen guten Füllstand, da diese von dem sehr nassen Vorjahr profitieren. Die Folgen des Klimawandels waren in den letzten Jahren bereits immer wieder spürbar. Das bedeutet für uns, statt der früher festgelegten starren Betriebsregeln eine flexiblere Bewirtschaftung der Talsperren zu etablieren, um auf die veränderten klimatischen Rahmenbedingungen schneller reagieren zu können.“
Die Auswirkungen des Klimawandels stellen zunehmend eine Herausforderung für die Wasserversorgung dar; Konflikte hinsichtlich der Verteilung der wichtigen Ressource werden zunehmen. „Grundsätzlich verhalten sich die Menschen in Zeiten von Trockenheit richtig. Trotzdem wird es ohne ordnungsrechtliche Vorgaben nicht gehen. Wir plädieren dafür, dass die öffentliche Wasserversorgung gegenüber anderen Nutzergruppen im behördlichen Vollzug Vorrang hat“, betont DVGW-Vorstand Merkel. Das Wasserhaushaltsgesetz, in Verbindung mit Artikel 28 des Grundgesetzes, bietet dazu die geeignete Handlungsrundlage. Wichtig ist, dass die Wasserinfrastruktur vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels ertüchtigt wird. Das muss politisch ebenso Priorität haben wie die Beschleunigung der Genehmigung von Wasserrechten.
FH Münster
„Allein durch unsere Kanalisationen landen pro Jahr rund 140.000 Tonnen Feinpartikel in den Gewässern in Nordrhein-Westfalen“, sagt Eske Hilbrands. „Das sind circa 3.500 LKW-Ladungen. An den feinen Partikeln haften gefährliche Schadstoffe wie Schwermetalle, die man einfach ins Wasser kippen würde.“ Hilbrands erforscht in ihrer Promotion im Forschungsteam für Stadthydrologie und Wasserversorgung bei Prof. Dr.-Ing. Helmut Grüning, wie man dies verhindern könnte, und arbeitet dazu in verschiedenen Projekten mit. Ursachen für diese Belastung gibt es einige – darunter den Reifenabrieb an stark befahrenen Straßen, weggeworfene Zigarettenstummel oder Staubpartikel, an die sich in der Atmosphäre sowie in Oberflächenabflüssen unter anderem Schwermetalle heften. Dieser Stoffcocktail gelangt über den abfließenden Niederschlag zunächst in die Kanalisationen und dann direkt ins Gewässer – ohne Behandlung in einer Kläranlage. Eine mögliche Lösung für Hilbrands und Grüning wären deshalb geeignete Filter.
„Und diese müssen an zentraler oder dezentraler Stelle angeordnet werden“, so Grüning. „Wir arbeiten derzeit an der Entwicklung eines großen Substratfilters, den man unmittelbar vor einer Einleitung in ein Gewässer vorsieht.“ Das Problem dabei: Je feiner die Partikel sind, die im Wasser landen, desto schwerer ist es, sie auch zu filtern. Feine Partikel setzen sich nur zu einem geringen Teil auf dem Grund einer klassischen Regenwasserbehandlungsanlage ab. Deshalb müssen sie durch Filter zurückgehalten werden. „Im Rahmen verschiedener Bachelor- und Masterarbeiten untersuchen wir mit Studierenden bei uns im Technikum, wie diese Filter betrieben und bemessen werden können“, so Hilbrands.
Das Team arbeitet im Auftrag des Landesumweltministeriums NRW konkret daran in Forschungsprojekten in Warendorf und Wuppertal. In Kooperation mit den Kommunen wird die Wirksamkeit solcher Filter geprüft. „Wir haben bereits 2008 Filterschachtsysteme am Robert-Daum-Platz in Wuppertal installiert, um gemeinsam mit dem Unternehmen Dr. Pecher gezielt in Kanalisationen an starkbefahrenen Straßen zu filtern und zu testen, wie lang so ein System eigentlich betrieben werden kann“, sagt Grüning. Das Problem dabei: Kleinere Filter in den Kanalisationen sind aufgrund einer Vielzahl an Betriebspunkten wartungsaufwändig. Das Betriebspersonal muss die Filter regelmäßig säubern oder auswechseln. „Ein großflächiger Filter vor einem Regenrückhaltebecken würde dieses Problem lösen.“ Hilbrands Aufgabe ist es, in ihrer Promotion über gewonnene Messwerte die Prozesse im Filter zu verstehen und ein Bemessungs- und Betriebskonzept zu entwickeln.
„Schwermetalle und Mikroplastik stellen in den Gewässern eine große Gefahr für die Umwelt und unsere Gesundheit dar. Wenn wir ernsthaften Gewässerschutz betreiben wollen, müssen wir uns etwas einfallen lassen“, so Grüning. „Unsere Forschungsprojekte und die daran anknüpfende Promotion von Eske Hilbrands sind vielversprechende Lösungsansätze, die jedoch weiter erforscht werden müssen.“