MESSE SPECIAL
Drei Fragen an Stefan Rummel, Geschäftsführer Messe München
Nach der Corona-bedingten Zwangspause findet nach vier Jahren wieder die IFAT Munich statt. Ist sie noch mit der Messe von 2018 vergleichbar?
Absolut. Die Bedeutung von Umwelttechnologien sowie die Nachfrage wächst global. Gleichzeitig sind die aktuellen Herausforderungen wie Lieferengpässe und die Folgen des Krieges in der Ukraine auch in der Umweltbranche ein großes Thema. Es gibt daher wieder viel Bedarf an persönlichem Austausch und Information. Rund 2.900 Aussteller bilden alle Segmente der IFAT ganzheitlich ab: Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Darunter knapp 50 Start-ups, so viele wie noch nie. Mehr als 50 Länder sind in der Ausstellung vertreten. Neben Deutschland sind die Top-Ausstellerländer Italien, die Niederlande, Österreich, die Türkei und Frankreich. Auch die USA sind sehr präsent und Unternehmen aus Ägypten über Singapur bis Australien sind an Bord. Das alles ist ein klares Votum für die größte Umwelttechnologiemesse der Welt.
Auch das Rahmenprogramm ist umfangreich, was sind Ihre Highlights?
Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber werden die Messe eröffnen. Direkt im Anschluss diskutieren herausragende Persönlichkeiten die Frage, wie wir Veränderung mit Umwelttechnologie schaffen: unter anderem die Gründerin Mikela Druckman (Expertin für KI im Recycling sowie Teil des WEF Global Future Council,), Sucheta Govil (Chief Commercial Officer von Covestro), Prof. Dr. Erich Zahn (Mit-Autor des Club of Rome-Berichts „Die Grenzen des Wachstums“) und Dr. Johannes Kirchhoff (Vorstand der Initiative Circular Economy vom Bundesverband der deutschen Industrie). Ganz konkretes Wissen vermitteln die neuen, geführten Lösungstouren zu 16 Themen. Und dann natürlich die Vielzahl an Sonderschauen und Fachvorträgen. Das Themen-Spektrum reicht vom digitalen Zwilling in der Wasserwirtschaft über Bauschutt-Recycling bis hin zum klimaneutralen Lastverkehr.
Auch für die Messe selbst stellen Sie den Anspruch einer nachhaltigen Durchführung – was genau sind Ihre Maßnahmen hier?
Wir haben uns einen Code of Conduct gegeben, um die IFAT in einem kontinuierlichen Prozess nachhaltiger zu gestalten – und können dabei auf eine bereits sehr „grüne“ Infrastruktur der Messe München aufbauen. Bei der Messedurchführung geht es dann um Dinge wie die Auswahl von Materialien, den Umgang mit Abfall – und wir ermutigen auch unsere Aussteller und Besucher, ihre Messebeteiligung klimaschonend zu gestalten. So wird das GoGreen-Ticket sehr gut angenommen, um den CO2-Fußabdruck zu kompensieren. Der nachhaltigste Messeauftritt wird von uns mit dem Sustainability Award ausgezeichnet, ganz prominent während der Eröffnung. Wir verzichten beispielsweise auf Teppiche in den Hallen und erzielen so eine CO2-Einsparung, die 1.000 Kurzflügen entspricht. Und die Projektleitung der IFAT unterzieht sich selbst einem Audit zur klimaneutralen Messedurchführung.