PROZESSAUTOMATISIERUNG & DIGITALISIERUNG



 Energieführung optimiert automatische Bewässerungsanlage 

Gesteigerte Kapazität durch e-Ketten

Södra, 1938 gegründet, ist die größte Waldbesitzervereinigung in Schweden. Das Ziel der 50.000 privaten und kommunalen Waldbesitzer: die Sicherung neuer Wälder. Gefragt sind dafür jedes Jahr Millionen Setzlinge, die zu großen Kiefern und Fichten heranwachsen sollen. Um diesen Nachschub zu sichern, betreibt Södra eine Baumschule in Flåboda – eine Stadt in der Region Kronoberg. Eine moderne Anlage, die auf Digitalisierung setzt, um die Produktivität zu steigern und Personalressourcen zu schonen. Beispiel Bewässerung: Pro Jahr benötigen die Setzlinge 50 Millionen Liter Wasser. Das entspricht der Menge von 20 olympischen Schwimmbecken. Mit Schläuchen oder Kannen per Hand gießen? Ein Ding der Unmöglichkeit. Deswegen kommt eine vollautomatische Bewässerungsanlage mit einem rollenden Energiekettensystem von igus zum Einsatz.

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Automatisierung steigert Kapazität um 20 Prozent

Die Anlage fährt auf Schienen die Plattformen entlang, auf denen tausende Setzlinge platziert sind, und übernimmt die Bewässerung. Mitarbeiter müssen sich um das Gießen nicht mehr kümmern. „Die zunehmende Digitalisierung der Baumschule ist für die Steigerung der Qualität und Quantität der Produktion von großer Bedeutung“, sagt Ida Karlsson, Leiterin der Baumschule.

„Die Ressourcen können effektiver genutzt werden, was dabei hilft, unseren Beitrag zur Sicherung neuer Wälder in Schweden zu verbessern.“ 

Die Zahlen sprechen hier eine deutliche Sprache: Durch die Automatisierung konnte die Baumschule die Kapazität um 20 Prozent erhöhen – von zehn auf zwölf Millionen Setzlinge pro Jahr.

 

Wasserschläuche verursachen teure Ausfallzeiten

Bei der automatischen Bewässerung ergaben sich jedoch Herausforderungen: die Führung der Wasserschläuche. „Zu Beginn wurden die Wasserschläuche auf dem Boden hinter der Bewässerungseinheit hergezogen“, erinnert sich Andreas Lundström, Projektmanager der Baumschule von Södra. Dadurch verfingen sich die Schläuche regelmäßig in den Aufzuchtsvorrichtungen. „Dies hat immer wieder zu Ausfallzeiten geführt und erforderte zusätzliche Wartungsarbeiten.“ Lundström machte sich deshalb auf die Suche nach einer Möglichkeit, die Bewegung der Wasserschläuche zu kontrollieren.

Rollende e-ketten von igus

Unterstützt durch Experten des Unternehmens OEM Automatic, wurde Lundström in Köln fündig. Beim motion plastics Spezialisten igus, der seit Jahrzehnten auf die Entwicklung von Energieketten aus Hochleistungskunststoffen für Anwendungen in der Industrie spezialisiert ist. In der automatisierten Bewässerungsanlage von Södra kommt die Energieführung der Serie E4.1R zum Einsatz. Diese dient als eine Art beweglicher Schutzkäfig, in dem die Wasserschläuche sicher in Position gehalten werden. Sie folgen den Bewegungen der Bewässerungsanlage kontrolliert. Lundström: „Nun schleifen die Wasserschläuche nicht mehr auf dem Boden, wodurch das Risiko von Schäden und Ausfallzeiten stark reduziert wurde.“ Ein weiterer Vorteil der E4.1R: In jedem fünften Kettenglied sind an den Seiten im Innenradius Rollen montiert. Faltet sich die Energiekette, gleitet das Obertrum nicht auf dem Untertrum, sondern es rollt. Der Reibwert sinkt so von 0,3 in einer gleitenden Bewegung auf 0,18 in der rollenden. „Die Zug-Schub-Kraft einer e-kette ist abhängig von Beschleunigung, Beladung und Reibwert“, erklärt Jörg Ottersbach, Leiter Geschäftsbereich e-ketten bei igus. „Dank der Rollen ist es möglich, bei gleichbleibender Zug-Schub-Kraft die Zuladung und Beschleunigung zu erhöhen. Gleichzeitig sinkt die benötigte Antriebsleistung um bis zu 37 Prozent und Geräusche und Vibrationen werden reduziert.“

 

Langfristige Lösung mit hoher Betriebssicherheit und kaum Wartungskosten

Ideale Voraussetzungen, um schwere Wasserschläuche über eine Distanz von 100 Metern zu führen – ohne nennenswerte Verschleißerscheinungen. Der Hochleistungskunststoff ist zudem UV-beständig und auch im ständigen Kontakt mit Wasser zu 100 Prozent korrosionsfrei. „Wir können somit davon ausgehen, dass die e-kette in der automatischen Bewässerungsanlage von Södra jahrelang zuverlässig läuft“, sagt Ottersbach. „Ohne Ausfälle und ohne Wartungsaufwand.“ Lundström bestätigt: „Wir sehen in der igus Energiekette eine langfristige Lösung: Sie reduziert die Wartungskosten, bietet hohe Betriebssicherheit und eine lange Gewährleistungsfrist.“

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