AUFBEREITUNG & BEHANDLUNG
Präventive Befundung von Schneckenpumpen mittels Endoskopie
Retrofit sichert Anlagenverfügbarkeit
Zustandserfassung verhindert Ausfall
Viele Einflussfaktoren beeinflussen demnach die Auswahl eines Schneckenpumpen-Getriebes. Eine mangelnde Projektierung sowie ein Betrieb der Pumpen, außerhalb der ursprünglich zu Grunde gelegten Auslegungsdaten, wirken sich negativ auf die Verfügbarkeit der Antriebe aus. Aber auch ein bestens zur Anwendung ausgewähltes Getriebe unterliegt, mit zunehmender Betriebszeit, einem natürlichen Verschleiß, der bei Nichterkennen zu einem Totalausfall führen kann. So ist etwa der Getriebeschmierstoff bei der sich im Betrieb einstellenden Ölbadtemperatur für eine definierte Lebensdauer bemessen. Wird diese überschritten, kann eine ausreichende Schmierung nicht mehr sichergestellt werden – Reibung und damit einhergehender Verschleiß nehmen zu. Damit Schäden frühzeitig erkannt werden und die Schneckenpumpe nicht unerwartet ausfällt, stehen den Betreibern vierschieden Methoden zur Zustandserfassung der Antriebstechnik zur Verfügung – hierzu zählen beispielsweise die Endoskopie und Ölanalyse aber auch kontinuierliche Condition-Monitoring-Methoden, bei denen der Zustand der Antriebstechnik über Sensoren ermittelt wird.
Sichere Anlagenverfügbarkeit durch Retrofit
Um die Verfügbarkeit der Einlauf-Schneckenpumpen in einer Münchner Kläranlage auch zukünftig sicherzustellen, entschied sich der Betreiber zu einer präventiven Befundung seiner Getriebe mittels Endoskopie. Hierbei wird die Sonde des Endoskops durch eine entsprechende Öffnung im Getriebe, zum Beispiel dem Inspektionsdeckel, eingeführt. Eine flexible Leitung mit hochauflösendem Kamerakopf ermöglicht es, alle potenziellen Schadstellen im Getriebe einzusehen und zu dokumentieren. Auf Grundlage einer Sichtprüfung an den Wälzlagern und Verzahnteilen sowie einer Bewertung der Tragbilder an den Zahnflanken, kann zuverlässig auf den Zustand des Getriebes geschlossen werden. Zwei der drei verbauten Getriebe (Fremdfabrikat) zeigten bereits erhebliche Schädigungen wie Graufleckigkeit und Pittings, die im Fortgang zu größeren Flankenausbrüchen und letztendlich zu einem Totalversagen der Antriebseinheit führen können.