AUFBEREITUNG & BEHANDLUNG

Modernisierung der elektrotechnischen Anlagen eines Klärwerks
IT-Sicherheit als oberstes Gebot
Im Rahmen der Modernisierung der elektrotechnischen Anlagen des Klärwerks Langwiese haben die Verantwortlichen besonderes Augenmerk auf einen hohen IT-Sicherheitsstandard gelegt. Zum Einsatz kommt deshalb das IRMA-System, das die Netzwerke kontinuierlich überwacht, Anomalien detektiert und die Mitarbeiter dann sofort alarmiert.

Aktueller Nachweis des sicheren Betriebs
Den Planungsauftrag zur Modernisierung der elektrotechnischen Ausrüstung des Klärwerks Langwiese erhielt die Dreher + Stetter Ingenieurgesellschaft mbH. Die entsprechenden Maßnahmen beinhalteten auch die Erneuerung der Automatisierungstechnik sowie die Aktualisierung der Netzwerk- und Prozessleittechnik. Im Hinblick auf die Anlagengröße ebenso wie zur Erfüllung der künftig sicher weiter steigenden Security-Anforderungen wurde dabei der Fokus auf einen hohe IT-Sicherheitsstandard gelegt. Deshalb sind die Rahmenbedingungen des vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfohlenen branchenspezifischen Sicherheitsstandards B3S berücksichtigt worden. Der Betreiber muss hier jederzeit in der Lage sein, den Nachweis eines sicheren Betriebs zu erbringen. Darüber hinaus stellen die Branchenverbände DWA und DVGW allen Betreibern von Trinkwasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen mit dem Merkblatt W1060/M1060 einen praktischen Handlungsrahmen als Mindeststandard zur Verfügung.
Die jeweiligen Arbeiten werden im Rahmen umfangreicher Umbaumaßnahmen im laufenden Betrieb durchgeführt. Zur Datenübertragung ist parallel zum vorhandenen Netzwerk ein LWL-System aufgebaut worden. Auf diese Weise konnten die neuen IT- und Automatisierungskomponenten unabhängig von der Bestandsanlage sukzessive in das neue, zugriffssicherere Netzwerk integriert werden. „Abgeleitet aus dem praktischen Handlungsrahmen des B3S-Sicherheitsstandards haben wir den Verantwortlichen des Klärwerks Langwiese geraten, von Beginn an das IRMA-System (Industrie Risiko Management Automatisierung) einzusetzen“, erklärt Joachim Allseits, Projektleiter bei Dreher + Stetter. „So konnte sich das Personal sofort mit der neuen Sicherheitslösung vertraut machen. Außerdem hat der Betreiber stets den Überblick über sein Netzwerk und die Dokumentation der dort befindlichen Teilnehmer lässt sich lückenlos aufstellen.“
Direkte Spiegelung des Netzwerkverkehrs
Zur Vernetzung aller Automatisierungskomponenten sind in den verschiedenen Gewerken der Kläranlage managebare Switches verbaut, die ein redundanter Netzwerkring miteinander verbindet. Dabei wird der Datenverkehr der einzelnen aktiven Ports an jedem Switch direkt auf einen definierten Port gespiegelt. Danach steht der komplette Traffic dem IRMA-System zur Analyse bereit. Neben der Port-Spiegelung (Port Mirroring) trennt die VLAN-Funktionalität der Managed Switches zudem die Netzwerke für die Automatisierungsgeräte von dem der Leittechnik.

Vielfältige Redundanzmechanismen
Für ausfallsichere Netzwerke erweisen sich Redundanzmechanismen als besonders wichtig. Die Managed Switches der Baureihen FL Switch 2200/2300/2400/2500 unterstützen daher verschiedene gängige Verfahren wie RSTP, LACP und MRP. So sorgen die Switches herstellerübergreifend für die Minimierung der durch Netzwerkfehler oder versehentlich gesteckte Schleifen verursachten Ausfallzeiten.
Zum Schutz vor unbefugten Zugriffen auf das Gerät und das Netzwerk umfassen die Managed Switches 2200/2300/2400/2500 wesentliche Security-Funktionen wie MAC-basierte Port-Security oder RADIUS-Authentifizierung. Darüber hinaus lassen sich Fehler im Netzwerk aufgrund zahlreicher Diagnosefunktionen – zum Beispiel SNMP, Syslog oder Port Mirroring - schnell lokalisieren und beheben. Im Fernwartungsfall kann auf diese Weise auch auf relevante Geräteinformationen zugegriffen werden. Sollte ein Gerät ausfallen, vereinfachen DHCP-Server-Funktionalitäten zur IP-Adressvergabe den Austausch der defekten Komponente.
