KANALISATION




Innovative Lösungen gegen Wasserverschmutzung 

Sauberes Oberflächenwasser für 
Santiago de Compostela 

Der Leipziger Dienstleister für Energie, Wasser und Umwelt Tilia ist einer von 14 internationalen Partnern, die im Rahmen des mehrjährigen Umweltforschungsprojekts WATERUN innovative Lösungen gegen urbane Wasserverschmutzung untersuchen. Die spanische Pilgerstadt Santiago de Compostela ist Schauplatz des Projekts. Nach erfolgreichem Kick-off im September 2022 nimmt Tilia nun die operative Arbeit auf. Am Fallbeispiel der knapp 100.000 Einwohner zählenden Stadt im Nordwesten Spaniens ist sie hierbei für die technisch-ökonomische Analyse der geplanten, umweltschonenden Maßnahmen verantwortlich

„In städtischen Bereichen sind die meisten Grundflächen versiegelt – in Spanien wie in Deutschland. Das führt dazu, dass beispielsweise Regenwasser erst über Straßen und Wege fließen muss, bevor es üblicherweise abgeleitet werden kann. Dabei nimmt es Schmutz auf, was zu Umweltbelastungen führt, wenn das Regenwasser am Ende ungereinigt in Flüsse eingeleitet wird.“, erklärt Senior Manager Stefan Böttger, der für Tilia das Projekt leitet. „Durch blaugrüne, dezentrale Infrastrukturen – also naturnahe Versickerungs- und Retentionssysteme wie zum Beispiel Dachgärten – soll der Abfluss minimiert oder komplett unterbunden werden. Positiver Nebeneffekt: Das Wasser, das nicht abfließt, verdunstet und sorgt damit nicht nur für weniger Schmutz im Kanalsystem, sondern auch für ein besseres Mikroklima.“

„Neben den ökologischen Vorteilen – Verbesserung von Gewässern, Minderung von Krankheitsrisikos, Bodenschutz – sind bei der Bewertung aber immer auch die wirtschaftlich-technischen Aspekte zu berücksichtigen.“ 

Stefan Böttger, Senior Manager Tilia

Der Arbeitsauftrag ist es, diese Lösungen einer umfassenden Kostenkalkulation zu unterziehen. Dafür sammelt Tilia alle relevanten Daten, wertet zum Beispiel Kartenmaterial aus und stellt Baupreisvergleiche an. So kann das Leipziger Team am Ende die Frage beantworten, welche Kosten mit einem umfassenden Roll-out der Maßnahmen zur Minderung von urbaner Wasserverschmutzung verbunden sind.

International konnte Tilia bereits einige Projekte auf Gemeindeebene begleiten – von Vietnam und der Mongolei bis nach Brasilien. 2016 hat ein Team des Unternehmens im Rahmen des Projekts INTECRAL, gefördert vom Bundesministerium für Forschung und Bildung, beispielsweise eine ländliche Gemeinde in Brasilien einer technisch-wirtschaftlichen Analyse unterzogen. Dabei wurde dieselbe Prozedur angewandt, welche nun auch bei WATERUN Anwendung findet. Aufbauend auf einer validen technischen Vorplanung wurden die wirtschaftlichen Aspekte wie Baukosten, Material, Betriebskosten und Re-Invest über den gesamten Lebenszyklus betrachtet.

Insgesamt hat der Leipziger Dienstleister gemeinsam mit Partnern für über 500 Projekte nachhaltige Lösungen entwickelt. Dabei setzt Tilia auf operative Erfahrung und ergänzt diese durch eigene Innovationen. Das multidisziplinäre und internationale Team verfolgt immer den Anspruch, konkrete und messbare Ergebnisse zu liefern und alltagstauglich umzusetzen – das Ganze erfolgsabhängig und oft auch auf eigenes Risiko.

Weitere Projektpartner von WATERUN sind unter anderem die TU Berlin, die Aarhus University und das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, die Leitung übernimmt das spanische Technologie- und Innovationszentrum Aimen.