SCHUTZSYSTEME

Für Einsatzgebiete mit hohen Grundwasserständen

 

Verschiedene Lösungen für Entwässerungskonzept


In der südbadischen Gemeinde Schwanau, im Ortsteil Allmannsweier, entsteht derzeit ein neues Wohngebiet. Bei der Planung lag ein besonderer Fokus auf dem hohen Grundwasserstand, auf Höhendifferenzen zwischen dem Sammler und den Hausanschlussleitungen sowie auf einer zuverlässigen Behandlung und Versickerung von belasteten Oberflächenabflüssen. Mit dem Kunststoffschacht DN 1000, den innenliegenden Abstürzen Funke ILA, mit der D-Rainclean-Sickermulde sowie mit dem HS-Kanalrohrsystem hatte das Unternehmen Funke für all die entwässerungstechnischen Anforderungen eine Lösung.

Mit dem Spatenstich im Dezember 2019 konnte die Erschließung des Baugebiets „Waldweg“ beginnen. Seitdem nimmt das 2,67 Hektar große Areal, mit den geplanten 23 Einzelhäusern und den vier mehrgeschossigen Gebäuden für insgesamt rund 180 Einwohner, zunehmend Gestalt an. Ein besonderes Augenmerk lag, im Vorfeld, auf dem Entwässerungskonzept, welches das Ingenieurbüro für Entwässerung und Verkehr Boos für die Gemeinde Schwanau erstellte. Der Ortsteil Allmannsweier entwässert im Trennsystem. Das Regenwasser wird bislang über einen Sammler von Süden nach Norden und von Osten nach Westen, an den Rand des Ortes, bis zum Vorfluter Rungsgraben abgeleitet, während das Schmutzwasser in die entgegengesetzte Richtung, zum Teil über eine Druckrohrleitung, zur Kläranlage in Nonnenweier befördert wird. Schnell stand fest, dass für das Oberflächenwasser im Plangebiet nur eine Versickerung vor Ort in Frage kam, da das vorhandene Regenwassernetz nördlich vom geplanten Wohngebiet hydraulisch bereits überlastet ist. Die Grundstückseigentümer sollen dabei ihre Regenwasserversickerung selbst planen, was ohne Genehmigung der Unteren Wasserbehörde möglich ist.

Professionelle Lösung gefragt

Dagegen musste für die Entwässerung der rund 3.460 Quadratmeter großen Verkehrsanlagen im öffentlichen Bereich eine Lösung für einen professionellen Umgang mit, durch Reifen- und Bremsabrieb, Abgase und Feinstoffe belastetem, Oberflächenwasser gefunden werden. Die Gemeinde Schwanau entschied sich hier für die D-Rainclean-Sickermulde von Funke. Dabei handelt es sich um eine mit Substrat gefüllte Kunststoffmulde, die belastetes Niederschlagswasser aufnimmt und nach dem Passieren der D-Rainclean-Substratschicht in unbedenklichem Zustand an den Boden abgibt. D-Rainclean besitzt eine Zulassung des Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) und erfüllt die Anforderungen des DWA-Arbeitsblattes A 138, welches den Umgang mit stärker verunreinigtem Niederschlagswasser vor der Versickerung regelt. Ihre hohe Reinigungsleistung erreicht die Sickermulde durch im Substrat enthaltene, natürliche Mineralien. Das Substrat schafft dabei den „Spagat“ zwischen dem zuverlässigen Filtern von Schadstoffen auf der einen Seite und einer hohen Durchlässigkeit auf der anderen Seite, ohne die die Sickermulde nicht funktionieren würde.

Profilrohr wirkt gegen Auftrieb

Eine weitere Herausforderung bei der Planung stellte der hohe Grundwasserstand im Bebauungsgebiet dar. Der mittlere höchste Grundwasserstand, also der Durchschnitt aus den höchsten Grundwasserständen der letzten zehn Jahre, beträgt in Allmannsweier 153,00 müNN (Meter über Normalnull) im südlichen und 152,80 müNN im nördlichen Bereich, während das geplante Straßenniveau zwischen 153,85 müNN und 154,85 müNN liegt. Insgesamt 16 Funke Kunststoffschächte DN 1000 kamen auf der rund 500 Meter langen Straße zum Einsatz. Zusätzlich wurde noch auf den Grundstücken jeweils ein Hausanschlussschacht für das Schmutzwasser verbaut. Der Funke Kunststoffschacht DN 1000 eignet sich für Einsatzgebiete mit hohen Grundwasserständen, weil die profilierte Außenseite bei fachgerechter Verdichtung des Verfüllmaterials einem Auftrieb entgegenwirkt. Die Schachtrohrinnenseite dagegen ist glatt; die Gerinneformen im Schachtboden sind vom Kunden, je nach Baustellensituation, individuell gestaltbar.

 

Innenliegender Absturz

Ein weiterer Aspekt ist hierbei jedoch genauso wichtig: Der hochdruckspülbare und wartungsfreundliche Kunststoffschacht lässt sich mit einem innenliegenden Absturz kombinieren. Er ist so platzsparend konstruiert, dass der Schacht weiterhin begehbar ist. Anders als bei außenliegenden Abstürzen ist der Funke-ILA leichter zu montieren, da nur wenig zusätzlicher Erdaushub notwendig ist.

Systemcharakter der Produkte

Zum Einsatz kam, neben den Kunststoffschächten DN 1000 und den ILA-Abstürzen, auch das HS-Kanalrohrsystem. Dieses wurde in der Nennweite DN/OD (Rohr-Außendurchmesser /Rohr-Innendurchmesser) 160 für die Hausanschlussleitungen und in der Nennweite DN/OD 250 für den rund 450 Meter langen Schmutzwassersammler verbaut. Alle Bauteile des HS-Programms sind bis DN/OD 500 mit einer fest eingelegten, verschiebesicheren FE-Dichtung ausgestattet. Das HS-Rohrsystem besitzt eine Nutzungs- und damit technische Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren. Für die Gemeinde Schwanau war Nachhaltigkeit auch ein wichtiger Grund, warum man sich für die Funke-Produkte entschied.