AKTUELLES

Dezentrale Stromerzeugung

Potenzial und Nutzung von Wasserkraft

Die Europäische Union hat sich mit dem Green Deal bis 2050 zum Ziel gesetzt klimaneutral zu sein, d.h. die Emissionen von Nettotreibhausgas müssen vollständig vermieden werden. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn der Anteil an erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch gesteigert wird. Dieser Anteil soll bis 2030 auf 32% anwachsen. Diese Ziele werden auf nationaler Ebene mit dem Klimaschutzprogramm 2030 umgesetzt. Eine weitere Option der dezentralen Stromerzeugung aus Windkraft, Solarenergie und Biomasse stellt die Wasserkraft dar. Die Wasserkraft wird gekennzeichnet durch günstige Herstellungskosten und 100% saubere und grundlastfähige Energie aus rein durch Höhenunterschiede getriebenen Kraftwerken. Die größte Herausforderung ist aber die ökologische Verträglichkeit der Kraftwerke.

„Überall, wo man Wasser fließen sieht, sieht man auch die Kraft des Wassers. Diese nicht zu nutzen, bedeutet Potential zu verschwenden“, so Dr. Harvey Harbach vom Institut für Wasser und Energiemanagement (iwe) der Hochschule Hof und Ideengeber des Forschungsvorhabens. Ein neues Forschungsprojekt des Instituts soll das Potential und die Nutzung von Wasserkraft in bestehenden Wasseranlagen fördern. Das vom Europäischen Sozialfond (ESF) mit 417.000 Euro geförderte Projekt „Netzwerk zur Erzeugung von Energie mit Wasserkraft in bestehenden Wasseranlagen (NEEWa)“, stärkt den Wissenstransfer aus der Green-Tech Hochschule Hof in die regionalen Unternehmen. Es soll zudem zum Erfolg des Kompetenzstandortes Wasser Hof und der erneuerbaren Energien in der Region beitragen. Im neuen Projekt beschäftigen sich nun insgesamt 5 Wissenschaftler/Innen des iwe mit nachhaltiger Stromerzeugung in bestehenden Wasseranlagen.

Projektleiterin Prof. Manuela Wimmer stellt heraus: „Wir arbeiten allein mit Wasser, welches nach einer Erstnutzung zusätzlich noch zur Stromerzeugung verwendet werden soll. Konkret geht es um Wasser, welches in Aquakulturen zur Fischzucht genutzt wurde, in Kläranlagen zu Trinkwasser wiederaufbereitet wird oder schlichtweg um Brauchwasser, das durch das Abwasserkanalsystem von Haushalten fließt.“

In all diesen Fällen fließt das Wasser allein angetrieben durch die Schwerkraft. Stromenergie kann dabei - durch den Einsatz von Turbinen oder Wasserrädern – erzeugt werden, ohne die Ökosysteme zu beeinflussen. Die Hochschule Hof nimmt hierbei neben der fachlichen Koordination des Projekts auch eine unabhängige Stellung im Netzwerk ein. Die Hochschule verfolgt keine finanziellen Interessen und bietet hierdurch eine wissenschaftlich neutrale Netzwerktätigkeit um Wasserkraft auf Kosten-Nutzen-Kalkulation einer breiteren Nutzung zuzuführen. Ziel des Vorhabens ist es, die gesamte Wertschöpfungskette unter dem Aspekt des Wissenstransfers im Netzwerk zusammen zu bringen. Durch die Etablierung des Netzwerks werden die Teilnehmer bezüglich der Chancen und Möglichkeiten weitergebildet. Der regelmäßige Austausch soll den Einsatz und die Weiterentwicklung bestehender und neuer Technologien zur Nutzung von Wasserkraft fördern.

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Zukunftsweisende Innovationen

German Innovation Award im Bereich 
›Chemical Industry‹

Die interdisziplinär zusammengestellte Experten-Jury des German Innovation Award verkörpert ein Fachwissen, unter anderem aus den Bereichen Produktdesign, Marketing, Informatik, Technologie-Historik, Physik, Patentberatung und Finanzdienstleistung. Zum vierten Mal hat der Rat für Formgebung Unternehmen mit dem German Innovation Award ausgezeichnet. Mit diesem Preis, der jährlich vergeben wird, würdigt die Institution sinnvolle Produktinnovationen, die zum einen zukunftsweisend sind und sich durch eine nutzerzentrierte Entwicklung auszeichnen. Zu den Gewinnern des German Innovation Award 2021 in Gold gehört die Firma Wasser 3.0. Das Unternehmen überzeugte in der Wettbewerbsklasse ›Excellence in Business to Business‹ im Bereich ›Chemical Industry‹ mit Lösungen für die Entfernung von Mikroplastik und Mikroschadstoffen aus Wässern.

Wasser 3.0 ist ein im Mai 2020 gegründetes non-profit Unternehmen, das durch die Verknüpfung von high-tech Materialien und low-tech Verfahren, in Verbindung mit systemischer Perspektive, neue Wege für den Umwelt- und Gesundheitsschutz in der (Ab-)Wasserreinigung aufzeigt. Im Fokus stehen kosten- und energieeffiziente Lösungen für die Entfernung von Mikroplastik und Mikroschadstoffen aus Wässern. Dazu gehören zum ersten Mal auch Detektionsverfahren und Weiterverwendungskonzepte. Entsprechend des Selbstverständnisses als Sustainability Entrepreneur, handelt das Unternehmen Sektoren-übergreifend mit dem Ziel, messbare Beiträge zu den UN-Nachhaltigkeitszielen in den Bereichen verantwortungsbewusste Forschung, Green Innovation und nachhaltige Bildung zu leisten.

Hochwasserschutzprogramm

Forschungsprojekt des Bundesamtes für Gewässerkunde

Ergebnisse eines fünfjährigen Forschungsvorhabens der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) im Auftrag des Umweltbundesamts, in dem die Wirksamkeit der geplanten Maßnahmen im Nationalen Hochwasser-schutzprogramm (NHWSP) an Donau, Elbe und Rhein überprüft wurden, (UBA) zeigen auf, dass ein besserer überregionaler Hochwasserschutz möglich ist. Demnach könnten durch die Maßnahmen die Pegelstände zukünftiger großer Hochwasser über weite Streckenabschnitte zwischen 10 und 50 Zentimeter reduziert werden – unter bestimmten Umständen sogar deutlich mehr. Insgesamt zeigen die NHWSP-Maßnahmen in allen drei Flussgebieten eine deutliche überregionale Wirksamkeit. Zu den knapp 70 untersuchten Maßnahmen zählen Deichrückverlegungen, Hochwasserrückhaltebecken und Flutpolder, die den Flüssen Ausbreitungsraum geben können und teilweise beträchtliche Volumina der Hochwasserwelle aufnehmen sowie zurückhalten können.

Die verheerenden Hochwasser im Sommer 2013 an Donau und Elbe sind vielen Menschen im Gedächtnis geblieben. Mit dem Nationalen Hochwasserschutzprogramm von Bund und Ländern sollen Flussanlieger künftig besser vor solchen Ereignissen geschützt und mögliche Schäden zukünftiger Hochwasser verringert werden. Ziel des Programms ist es, die Umsetzung großräumiger, überregional wirksamer Hochwasserschutzmaßnahmen der Länder zu beschleunigen. So stellt der Bund derzeit für die Raum gebenden Maßnahmen des NHWSP jährlich bis zu 100 Millionen Euro finanzielle Mittel zur Verfügung und beteiligt sich an den Kosten der gemeldeten Hochwasserschutzmaßnahmen der Länder.

In ihrer Untersuchung analysierten die Forscherinnen und Forscher die Maßnahmen mithilfe großräumiger mathematischer Modelle. In enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Ländern wurden dabei gemeinsame Modellsysteme für die Flussgebiete aufgebaut, ein bundesweit einheitlicher Untersuchungsansatz entwickelt und vergleichbare Wirkungsanalysen parallel in den drei größten deutschen Flussgebieten durchgeführt.

Der Preis für Fleiß

„Held des Abwassers“ gekürt

UNITECHNICS Held des Abwassers mit Vorstand und Team

Anlässlich des Firmenjubiläums „30 Jahre Innovationen für das Kanalnetz“ hat sich das Unternehmen UNITECHNICS in diesem Jahr für eine besondere Aktion entschieden, um die zum Teil jahrzehntelange gute Zusammenarbeit mit Kunden und Geschäftspartnern zu würdigen. Gesucht wurde der bzw. die „Held*in des Abwassers“.

Wer Gutes tut, sollte auch gelobt werden – in diesem Sinne wurde auf der Internetseite des Unternehmens dazu aufgerufen, eine solche Heldin, einen solchen Helden vorzuschlagen. Für den Gewählten bzw. die Gewählte standen Preise für ein unvergessliches „Helden – Abenteurer“ zur Wahl: Selbst ein Flugzeug fliegen, ein Fallschirm-Tandemsprung oder ein Stuntman-Action-Wochenende. Am Ende der Aktion stand fest: Karsten Knoth vom Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen AöR -Die Abwasserberater, ist der Gewinner der UNITECHNICS-Aktion „Held des Abwassers“.

Mit mehr als 120 Nominierungen hat er die meisten der abgegebenen Stimmen erhalten. Der Nominierungstext zum Held des Abwassers ist folgender: „Herr Knoth bürstet Pumpensümpfe und Regenrückhaltebecken. Der Kanalhaken ist sein Freund. Er jammert nie, ist stets gut gelaunt! Er ist der Mann der Tat: Er löst Probleme, während andere noch nachdenken, ob sie ihre Gliedmaßen an den Tatort winden sollen. Er ist der Kollege, der unbeirrt im Einsatz ist, für den Betrieb und die Bürger oder außerhalb der orangen Latzhose: Während die Kollegen noch auf der Party tanzen, macht er schon mal ein Nickerchen im Auto, um sie später sicher nach Hause zu fahren. Herr Knoth springt für andere ein, wenn deren Bereitschaftsplan das Wochenendvergnügen durchkreuzt! Jeder weiß es, aber keiner spricht laut darüber: Er ist einfach stets da, wo es unbequem wird, wo Hilfe nötig ist.“

Karsten Knoth entschied sich für ein Stuntman-Action-Wochenende als Preis. Seine Kollegin Lisa Friedrichs wurde ausgelost unter allen, die eine Nominierung abgegeben hatten. Auch sie durfte sich einen Gewinn aussuchen und ihre Wahl fiel auf einen Fallschirm-Tandemsprung. Beide Geschenkgutscheine mit dem extra angefertigten Pokal für den Held des Abwassers übergab UNITECHNICS Vertriebsingenieurin Stephanie Kirstgen mit den besten Wünschen des ganzen Teams.

Uferfiltration

Viren und Bakterien in Trinkwasserbrunnen 

Uferfiltration ist eine wichtige Methode zur Trinkwassergewinnung in Gebieten mit beschränktem Grundwasservorkommen, in denen sich aber große Flüsse oder Seen befinden. Sie wird in verschiedenen Regionen weltweit eingesetzt, unter anderem in Europa, den Vereinigten Staaten, und Teilen von Afrika. Erhöhte Schadstoff-konzentrationen in Oberflächengewässern sind jedoch ein Risiko für das Erreichen der Trinkwasserqualität. Eine relevante Gruppe von Schadstoffen sind krankheits-erregende Mikroorganismen wie humanpathogene Viren und Bakterien, welche im Abwasser vorkommen und von Kläranlagen nicht vollständig entfernt werden können.

Untersuchungen am Rhein haben nun gezeigt, dass der Transport von Bakterien in der Uferfiltration saisonalen Schwankungen unterliegt. Besonders Hochwässer stellen ein Risiko dar, denn sie haben zur Folge, dass sich die Reinigungsleistung durch Uferfiltration verringert und sich die Konzentrationen von Bakterien im Grundwasser erhöht. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass die Veränderung der Flussbettsedimente im Verlauf eines Jahres Einfluss auf die Reinigungsleistung der Uferfiltration haben und gegebenenfalls bei Risikobewertungen mitberücksichtigt werden müssen.

Ein Projekt, geleitet von Prof. Dr. Irina Engelhardt, die an der TU Berlin das Fachgebiet Hydrogeologie lehrt, zielt darauf ab, die Uferfiltration umfassender zu verstehen und den Transport von Mikroorganismen bei der Uferfiltration besser zu modellieren. Für Wasserwerksbetreiber sollen modellgestützte Werkzeuge entwickelt werden, die es ihnen ermöglichen, die Reinigungswirkung ihrer Uferfiltrationsanlagen bezüglich der Mikroorganismen exakter abschätzen zu können.

Mehr als 100 Uferfiltrationsanlagen existieren in Europa, vor allem in Nord- und Mitteleuropa, besonders in Deutschland, der Niederlande, Frankreich und Finnland. In Deutschland ist die Trinkwassergewinnung durch Uferfiltration regional bedeutend. Beispielsweise wird ungefähr die Hälfte des Berliner Trinkwassers damit gewonnen. Im Mittelmeerraum dagegen ist sie bisher weniger verbreitet. In Italien befindet sich ein Beispiel in Lucca (Toskana). Jedoch steigt, aufgrund des Klimawandels, der Druck auf die Wasserressourcen im Mittelmeerraum. Uferfiltration, als ressourcenschonende Methode zur Trinkwassergewinnung, könnte ein Mittel sein die steigende Wasserknappheit in der Region zu bekämpfen.

Bei der Trinkwassergewinnung durch Uferfiltration werden Grundwasserentnahmebrunnen neben Flüssen oder Seen platziert. Diese Brunnen fördern vor allem sogenanntes Uferfiltrat, also Wasser, welches aus dem Oberflächengewässer dem Brunnen zuströmt und dabei durch die Untergrundpassage auf natürliche Weise gereinigt wird. Beim Transport durch den Untergrund unterlaufen die Mikroorganismen ein komplexes System von Prozessen. Einfach ausgedrückt, beim Transport im Grundwasser sinkt die Konzentration humanpathogener Mikroorganismen, da sie zum Teil am Boden zurückgehalten werden, und mit steigender Verweildauer im Grundwasser absterben beziehungsweise nicht mehr infektiös sind. Die kritische Frage für Wasserwerksbetreiber ist: Wie stark ist die Reinigungswirkung der Uferfiltration, das heißt wie stark sinkt die Konzentration der Mikroorganismen?

Die Forschung hat gezeigt, dass diese Prozesse von vielen Faktoren beeinflusst werden, beispielsweise von der Grundwasserfließgeschwindigkeit, Temperatur und der mineralogischen Zusammensetzung des Bodens. Ebenso können sich verschiedene Spezies der Mikroorganismen in ihrem Transportverhalten unterscheiden. Dadurch sind Vorhersagen zum Transport von Mikroorganismen im Grundwasser und dadurch der Reinigungswirkung der Uferfiltration mit einem hohen Grad an Unsicherheit versehen.Das Forschungsvorhaben wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziert. Neben der TU Berlin und der Politecnico di Milano sind die Universität Wien sowie die Stadtwerke Düsseldorf und die Firma VisDat aus Dresden beteiligt.

Kommunikation mit Anlagen

Neue Wassertechnologien auf der ACHEMA Pulse

Die interaktive Veranstaltung ergänzt das Programm der Achema, die bedingt durch die weiterhin notwendigen physischen Kontaktbeschränkungen auf 2022 verschoben wurde. Die Achema Pulse zeigt in diesem Jahr die Trends der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie unter dem Motto „Inspiring Sustainable Connections“. Teilnehmer können jederzeit via Chat, Audio- oder Videocall miteinander oder mit Unternehmen in Kontakt treten. Veolia Water Technologies präsentiert sich vom 15. – 16. Juni 2021 im digitalen Format der Achema Pulse mit verschiedenen Themenbereichen.

Reinstdampferzeugung ist wesentlich für die Sterilisation von Autoklaven und anderen wichtigen Bauteilen in der pharmazeutischen Industrie. Hier muss die Wasserqualität besonderen Normen unterliegen. Die nachhaltige Aufbereitung von Abwasser stellt produzierende Unternehmen in allen Branchen vor große Herausforderungen. Gerade hochbelastete Abwasserteilströme, wie sie oft in der Pharma- und Chemieindustrie vorkommen, können mit Vakuumverdampfern effizient aufkonzentriert werden und bieten darüber hinaus neben der Chance auf effizientes Wasserrecycling oder Zero Liquid Discharge, auch die Möglichkeit des Recyclings oder der Weiterverarbeitung wertvoller Inhaltsstoffe. Mit den Modellen von Evaled präsentiert Veolia Water Technologies auf der ACHEMA Pulse eine nachhaltige Verdampfer-Lösung für belastete Abwässer.

Die intelligente Kommunikation mit Anlagen zur Wasseraufbereitung ist eines der Kernfähigkeiten der Online-Service Plattform Hubgrade. Hier werden aus detaillierten Daten und Parametern übersichtliche Dashboards, individuelle KPI und schnell verständliche Informationen, die den Live-Status der gesamten Wasseraufbereitung jederzeit abbilden. Daraus lassen sich Trendverläufe und konkrete Wartungsintervalle ableiten, die das Arbeiten rund um die Wasseraufbereitung effektiver, planbarer und zuverlässiger machen.

EVALED Verdampfer PC_F_4-6