

Bergbauwässer reinigen
Jahrzehnte nach Beendigung des Bergbaus im Freiberger Revier hinterlässt dieser noch Spuren in der Umwelt. Mit Schadstoffen belastete Sickerwässer fließen aus Berge- oder Spülhalden bis heute in die Freiberger Mulde und andere Gewässer. Im Projekt MindMontan hat ein Team des Instituts für Biowissenschaften der TU Bergakademie Freiberg gemeinsam mit der G.E.O.S Ingenieurgesellschaft und dem Förderverein Montanregion Erzgebirge eine Lösung entwickelt, die künftig weltweit zum Einsatz kommen könnte.
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In drei Stufen zu sauberem Wasser
Die Anlage selbst sieht unspektakulär aus: Von Speicherbehältern aus fließt das Wasser durch die kaskadenartig aufgebaute Behandlungsanlage, wo es Schritt für Schritt gereinigt wird. In der ersten Behandlungsstufe wird der pH-Wert des sauren Wassers mit Hilfe eines Kalksteinfilters von zirka 4,9 auf neutrale pH-Werte zwischen 6,5 und 7,0 angehoben. Dabei fällt auch das im Wasser gelöste Aluminium als Aluminiumhydroxid aus und kann aufgefangen werden.
Die zweite Behandlungsstufe ist ein sogenannter Bioreaktor, in dem sich eine Mischung aus Kalkstein, Holzchips, Stroh und Kompost befindet – der sogenannte Biomix. Er bietet beste Lebensbedingungen für Bakterien, die aus dem Sulfat des Sickerwassers Hydrogensulfid produzieren. Dieses sorgt wiederum dafür, dass die enthaltenen Metalle als Metallsulfide ausgefällt und im Biomix zurückgehalten werden. Die dritte und letzte Stufe ist ein Pflanzenbecken, das als natürliche Kläranlage restliche Schadstoffe und Schwebstoffe aus dem Wasser filtert.

Das Projekt MindMontan
Laufzeit: 01.05.2023 bis 31.12.2025
Gefördert durch das Bundesministerium Forschung, Technologie und Raumfahrt im Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“
Partner
TU Bergakademie Freiberg, Institut für Biowissenschaften, Arbeitsgruppe Mikrobiologie und Biohydrometallurgie, G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft, Förderverein Montanregion Erzgebirge.
Unterstützer des Projekts
Saxonia Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landschaft und Geologie, Landkreis Mittelsachsen, Landesdirektion Sachsen sowie Meyer Burger.





