PROZESSAUTOMATISIERUNG & DIGITALISIERUNG

Drei Gemeinden – eine Lösung

Zukunftssichere Trinkwasserversorgung

Lange Zeit ging Digitalisierung mit der Anschaffung teuer Softwarelösungen und komplizierter IT-Infrastruktur einher. Eine Investition, die für viele Versorger und Kommunen nicht finanzierbar war - ganz zu schweigen von der Wartung und Pflege dieser Systeme. Doch in den letzten Jahren hat sich einiges getan, wodurch Digitalisierung auch für kleine Betriebe erschwinglich wird und Wassermeister von einer echten Arbeitserleichterung profitieren. Weg von Stift und Papier – hin zu einer smarten und zukunftssicheren Trinkwasserversorgung mit der Cloud Lösung AnyViz in nur wenigen Tagen. Drei Kommunen aus Unterfranken zeigen, wie es gehen kann. 

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Systemlösung für Neuendorf 
Die Gemeinde Neuendorf mit rund 800 Einwohnern verfügt über eine eigene Trinkwasserversorgung bestehend aus einem Brunnen und zwei Hochbehältern. Nur zwei Gemeindearbeiter sind für Trinkwasser, die gemeindeeigene Kläranlage und die restlichen kommunalen Aufgaben zuständig. Damit diese Aufgaben so effizient wie möglich bewältigt werden können, sollte moderne Technik unterstützen. So wurden Mobilfunk-Gateways an Brunnen und Hochbehälter installiert. Sie versorgen den Wasserwart in Echtzeit mit Pegelständen, Fördermengen und Trübungswerten. Die erfassten Werte sind bequem über Smartphone und Tablet abrufbar und werden vollautomatisch in ein digitales Betriebstagebuch protokolliert. Dank übersichtlicher Dashboards und interaktiven Charts können die Daten analysiert und Abweichungen schnell erkannt werden.   

Die Arbeitserleichterung machte sich sofort bemerkbar: Das tägliche Abfahren der Hochbehälter ist fortan nicht mehr notwendig, das Betriebstagebuch führt sich von selbst und Rohrbrüche können dank der aufgezeichneten Daten schnell erkannt werden. Beflügelt von den neuen Möglichkeiten wurde die Fernüberwachung, die eigentlich für die Trinkwasserversorgung eingeführt wurde, kurzerhand auch für die Kläranlage ausgeweitet. Nur ein zusätzliches Gateway war notwendig und schon konnte der Klärwärter zu jeder Zeit von jedem Ort den Anlagenzustand einsehen. Im Falle einer Störung wird der entsprechende Mitarbeiter über SMS oder Sprachanruf informiert. Ob ein sofortiges Eingreifen notwendig ist, wird nach einem kurzen Blick auf das Smartphone entschieden.  

Wie auch beim Trinkwasser steht dem Klärwärter ein digitales Betriebstagebuch zu Verfügung. Durch Sensoren erfasste Werte, wie pH-Wert oder Durchfluss werden dort vollautomatisch protokolliert. Andere händisch erfasste Werte, wie Laborergebnisse oder Rechengutanfall werden durch den Klärwärter eingegeben. Besonders hoch ist die Zeitersparnis beim Jahresbericht: Durch die integrierte DABay-Schnittstelle werden alle Daten der Abwasserentsorgung digital übermittelt. Das Verschicken und Abtippen großer Papierstapel gehört nun der Vergangenheit an. 

Digitaler Wasserwart in Thundorf 

Der Wasserwart Christian Müller ist für die Trinkwasserversorgung der 500-Einwohner-Gemeinde Thundorf verantwortlich. Dies jedoch nur nebenbei – Hauptberuflich ist er Ingenieur und Automatisierungsexperte. So war es kaum verwunderlich, dass die Trinkwasserversorgung auf den neuesten und besten Stand der Technik gebracht wurde. Dank der Cloud gelingt dies ohne aufwändige IT-Hardware vor Ort. Wo andere Betreiber Server, USVs und Netzwerkschränke installieren, genügt in Thundorf ein kompaktes IoT-Gateway, um dieselben Funktionen zu ermöglichen. Denn der Betrieb erfolgt in der Cloud. Dank mehrfacher Redundanz, vollautomatischen BackUps und kontinuierlicher Überwachung wird eine Verfügbarkeit erreicht, die weit über lokal betriebene Lösungen hinausgeht. 

Neben der Überwachung und Protokollierung geht der Ingenieur jedoch noch einen Schritt weiter. Eine auf künstliche Intelligenz basierende Anomalieerkennung überwacht Pegelstände und Verbrauch kontinuierlich. Bei einer Abweichung vom eingelernten Muster wird umgehend eine Meldung via SMS oder Telefonanruf abgesetzt. Rohrbrüche oder Störungen sind so frühzeitig detektierbar.   

Auch die Feuerwehr ist angebunden: Kommandanten und Gruppenführer können per Smartphone den Status der Wasserversorgung einsehen. Sowohl bei Übungen, als auch im Einsatz kann so eine kontinuierliche Wasserversorgung sichergestellt werden. Bei dieser Gelegenheit wurde zugleich die Sirenenanlage angebunden und ein zweiter Meldeweg bei Sirenen-Alarmierung etabliert. 

Aufgabenmanagement in Schollbrunn 
Damit ein Wasserversorger den störungsfreien und zuverlässigen Betrieb sicherstellen kann, müssen regelmäßig Pflicht- und Sonderaufgaben ausgeführt werden. Deren ordnungsgemäße Erledigung, sowie alle durchgeführten Kontrollen und Inspektionen müssen transparent dokumentiert werden. Bislang erfolgte dies in unzähligen Papierlisten und Aktenordnern. Eine komfortable Auswertung der damit erhobenen Daten war nicht gegeben. 

Dies gehört in Schollbrunn der Vergangenheit an. Zusammen mit dem Wasserexperten Mösslein Wassertechnik wurden alle Pflichtaufgaben rund um die Wasserversorgung digitalisiert. Eine übersichtliche ToDo-Liste, die über mobile Endgeräte erreichbar ist, organisiert nun den Ablauf. Die bei der Durchführung erfassten Werte werden automatisch ins Betriebstagebuch überführt und können grafisch analysiert werden. Ergänzend können Fotos dem digitalen Protokoll angefügt werden, um Ergebnisse oder Besonderheiten bildlich festzuhalten. Statt langer Suche in Aktenordnern können Protokolle schnell und effizient im Webbrowser abgerufen werden. 

 

Eine Lösung, viele Möglichkeiten 
Die in den Gemeinden eingesetzte Cloud Lösung AnyViz erweist sich als zuverlässiges Universalwerkzeug für Trinkwasser, Abwasser und andere kommunale Aufgaben. Mit nur einem System ist Überwachung, Alarmierung und Protokollierung abgedeckt. Nutzbar ist die Software über Smartphone, Tablet oder PC. Dabei können beliebig viele Benutzer mit unterschiedlichen Rollen angelegt werden – bei Bedarf mit sicherer Multifaktor-Authentifizierung. Durch die unkomplizierten Integrationsmöglichkeiten lässt sich die technische Überwachung auf weitere Gewerke übertragen. So kann es beispielsweise als Energiemanagementsystem eingesetzt werden, um die Effizienz in den Werken zu verbessern und die Gesamtbetriebskosten zu senken. Auch im Gebäudemanagement kommt AnyViz zum Einsatz, um Verbräuche zu erfassen und Gebäudetechnik zu visualisieren. All dies erhalten die Kommunen ohne teure Investitionskosten in Software für einen erschwinglichen monatlichen Beitrag.