AKTUELLES

Wiederherstellung von Süßwasser-Ökosystemen

 

EU-Förderung für Renaturierung

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„Gewässer und ihre Auen brauchen mehr Raum – sie müssen renaturiert werden“, sagt Prof. Daniel Hering. Die Flutkatastrophen in NRW und Rheinland-Pfalz machen deutlich, wie Klimawandel und Gewässerverbauung zusammenwirken. Das von der UDE koordinierte Verbundprojekt MERLIN (Mainstreaming Ecological Restoration of freshwater-related ecosystems in a Landscape context: INnovation, upscaling and transformation) zeigt, wie das in Europa klappen kann. Die Europäische Union (EU) fördert es bis 2025 mit 21 Millionen Euro.

 

MERLIN sucht nach neuen, weithin anwendbaren Lösungen für die Wiederherstellung der Funktionen von Süßwasser-Ökosystemen, um etwa den Hochwasserrückhalt zu verbessern und Kohlendioxid zu speichern. Beteiligt sind 44 Partner aus ganz Europa, darunter Universitäten, Forschungsinstitute, Naturschutzorganisationen sowie Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung und Kommunen. „Von Renaturierungen profitieren viele gesellschaftliche Gruppen und sie erfordern den Beitrag vieler Akteure“, so Dr. Sebastian Birk von der UDE-Arbeitsgruppe „Aquatische Ökologie“. Er koordiniert MERLIN mit Professor Hering.

 

10 Millionen der EU-Förderung fließen in 17 Gebiete von Finnland bis Israel, in denen derzeit Bäche, Flüsse sowie Moore und Feuchtgebiete in einen naturnahen Zustand zurückgeführt werden. Diese großen Projekte werden mit EU-Mitteln erweitert und vernetzt und zu europaweiten Vorbildern ausgebaut. „Ein Schwerpunkt liegt auf der Zusammenarbeit mit Branchen, die von Renaturierungen profitieren können, zum Beispiel Landwirtschaft, Trinkwassergewinnung und Versicherungen“, erläutert Daniel Hering. Die Wirkungen der Maßnahmen werden ökonomisch und ökologisch bilanziert.

 

In Deutschland ist die Renaturierung der Emscher eins der geförderten Projekte. Nachdem der ehemalige Schmutzwasserlauf bereits mit großen Aufwand gereinigt und naturnah umgestaltet worden ist, trägt MERLIN nun zur weiteren Aufwertung des Gewässerumfeldes bei. Ein Schwerpunkt liegt auf der Anlage und nachhaltigen Nutzung von Blühwiesen auf den Emscherdeichen. „Renaturierung trägt so auch zur Verbesserung des Wohnumfeldes bei und schafft Naherholungsräume“, so Sebastian Birk.